Reiseimpfungen für einen sorgenfreien Urlaub
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftImpfungen schützen effektiv vor Infektionskrankheiten. Deshalb sollten sich Urlauber rechtzeitig über notwendige Reiseimpfungen am Reiseziel informieren.
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Vor einer Fernreise sollte sich jeder Reisende über notwendige Impfungen im Zielland informieren. Schließlich soll der Traumurlaub nicht zum Albtraum werden und Reisende sollten über mögliche Gesundheitsgefahren im Reisegebiet Bescheid wissen. Der Hausarzt, Reisemediziner und Tropeninstitute oder die Krankenkassen beraten über die am Reiseziel notwendigen Impfungen.
Artikelinhalte im Überblick:
- Reiseimpfungen
- Auch bei Last-Minute impfen
- Krankenkassen übernehmen Kosten
- Impfstatus bei Reiseplanung prüfen
Welche Reiseimpfungen gibt es?
Viele Urlauber wissen zu wenig über die gesundheitlichen Gefahren, die gerade in entlegenen Reisegebieten bestehen können. Krankheiten wie Hepatitis, Typhus und Tollwut etwa kommen in Afrika, Asien und Südamerika viel häufiger vor als in Europa. Dagegen zählen Süddeutschland und Österreich beispielsweise zu den Risikogebieten für die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher eine FSME-Impfung für diese Regionen. Bei allen Reisezielen spielt auch die Reiseart eine Rolle: So sind Rucksacktouristen, die in abgelegenen Gebieten unterwegs sind, gefährdeter an Infektionen zu erkranken als Pauschaltouristen.
Von der STIKO empfohlene Reiseimpfungen:
- Cholera
- FSME
- Gelbfieber
- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Influenza (Grippe)
- Meningokokken der Serogruppen ACWY und B
- Poliomyelitis
- Tollwut
- Typhus
- FSME-Impfung
Je nach Reisegebiet wird der Nachweis über bestimmte Impfungen wie die Gelbfieberimpfung auch bei der Einreise verlangt. Ohne Nachweis eines bestehenden Impfschutzes wird Urlaubern die Einreise verwehrt. Informationen über die aktuellen Bestimmungen des jeweiligen Reiselandes bietet die Homepage des Auswärtigen Amtes. Ein Check des Impfstatus und gegebenenfalls Auffrischimpfungen sollten also besonders bei Reisen ins außereuropäische Ausland Teil der Reisevorbereitung sein.
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Bei diesen Reisekrankheiten gibt es noch keine Impfung:
Möglichst frühzeitig mit dem Impfen anfangen
Generell sollte der Impfschutz möglichst langfristig vor der Abreise geplant und rechtzeitig von einem reisemedizinisch qualifizierten Arzt überprüft werden. Mindestens sechs Wochen vor der geplanten Reise, besser früher, sollten Reisende ihren Impfstatus beim Hausarzt oder einem Reisemediziner checken lassen. Der Arzt kann dann über eventuell zusätzliche Impfungen am Reiseziel informieren.
Während bei manchen Reiseimpfungen nur ein Termin notwendig ist, bedarf es bei anderen Impfungen mehrere Spritzen, die nach einem festen Zeitplan gegeben werden. Zu bedenken ist auch, dass der volle Impfschutz oft erst eine gewisse Zeit nach der Impfung eintritt. Bei der Impfung gegen Gelbfieber sind dies beispielsweise zehn Tage. Außerdem kann es notwendig sein, zwischen den unterschiedlichen Impfungen mehrwöchige Pausen einzulegen, da in bestimmten Fällen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Wirkstoffen auftreten können. Im Idealfall sollte die letzte Spritze etwa vier Wochen vor Abreise gesetzt werden, damit sich der Körper erholen kann.
Reiseimpfung auch vor Last-Minute-Reisen möglich
Kurzentschlossene müssen nicht auf einen Infektionsschutz verzichten: In vielen Fällen ist eine "last-minute" Reiseimpfung besser als gar keine Immunisierung. So können Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten auch kurzfristig noch verabreicht werden. So bieten sie Schutz, wenn der bestehende Impfschutz veraltet oder nicht mehr ausreichend ist.
Auch manche Reiseimpfungen, für die erst ein Grundschutz aufgebaut werden muss, können und sollten im Notfall auch noch direkt vor der Abreise erfolgen:
- Hepatitis A
- Typhus
- Meningokokken
- Grippe
Krankenkassen übernehmen Kosten für Reiseimpfungen
Reiseimpfungen schützen effektiv vor zahlreichen Erkrankungen und ihren mitunter verheerenden Folgen. Daher übernehmen viele Krankenkassen inzwischen die anfallenden Kosten. Versicherte sollten sich vor der Impfung bei ihrer Krankenkasse informieren, ob und in welcher Höhe diese die Kosten für die Reiseimpfungen übernimmt. Darüber hinaus bezahlen viele Krankenkassen auch andere andere reisemedizinische Vorsorgemaßnahmen wie die Malariaprophylaxe.
Urlaubsplanung nutzen, um Impfstatus zu kontrollieren
Ob Kinder oder Erwachsene: Die Reiseimpfung ist in jedem Alter wichtig. Unabhängig von den länderspezifischen Impfungen sollte jeder Mensch alle Immunisierungen erhalten haben, die der aktuelle Impfkalender der STIKO für sein Alter vorsieht. Mit den Jahren geraten Impfungen oftmals in Vergessenheit. Erwachsene können eine bevorstehende Urlaubsreise daher besonders gut nutzen, um ihren Impfstatus zu kontrollieren und Auffrischimpfungen vornehmen zu lassen. Da ihr Immunsystem nachlässt, ist es speziell für ältere Menschen wichtig, sich vor einer Fernreise gegen Infektionen impfen zu lassen.
Der Impfausweis gehört übrigens ins Reisegepäck. So wissen die Ärzte vor Ort im Notfall, welcher Impfschutz besteht oder ob eine Reiseimpfung vergessen wurde.
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