Ophthalmoskopie: Augenspiegelung ist wichtige Untersuchungsmethode

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Die Ophthalmoskopie ist eine klassische Untersuchung beim Augenarzt. Bei chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck ist eine regelmäßige Augenspiegelung Pflicht. Was eine Ophthalmoskopie konkret ist und warum Autofahren im Anschluss tabu ist.

Ophthalmoskopie (Augenspiegelung)
Bei der Ophthalmoskopie leuchtet der Arzt durch die Pupille in das Augeninnere.
© iStock.com/SerafinoMozzo

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Was ist die Ophthalmoskopie?

Die Ophthalmoskopie, auch Funduskopie, Augenspiegelung oder Augenhintergrundspiegelung, ist das häufigste Diagnoseverfahren in einer Augenarztpraxis. Es handelt sich dabei um eine Methode zur Untersuchung des Augenhintergrunds und seiner Strukturen. Der Augenarzt beleuchtet den Augenhintergrund von außen durch die medikamentös erweiterte Pupille.

Mit einer Lupe kann er folgende Bestandteile des Auges sowie krankhafte Veränderungen erkennen:

  • Netzhaut (Retina) mit Sehzellen
  • Gelber Fleck (Makula lutea, Makula), Bereich der Netzhaut mit der größten Dichte an Sehzellen
  • Punkt des schärfsten Sehens (Fovea centralis, Sehgrube) im Zentrum des gelben Flecks
  • Aderhaut (Choroidea), die hinter der Netzhaut liegt
  • die versorgenden Blutgefäße
  • die Eintrittsstelle des Sehnervs (Papille)
Anatomische Darstellung menschliches Auge
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Verschiedene Verfahren der Ophthalmoskopie

Es werden zwei Verfahren der Augenspiegelung unterschieden:

  • die indirekte Ophthalmoskopie, die einen größeren Teil des Augenhintergrunds sichtbar macht

  • die direkte Ophthalmoskopie, die nur einen kleinen, aber dafür stark vergrößerten Ausschnitt des Augenhintergrunds zeigt

Beide Untersuchungen setzen eine freie Sicht in das Auge voraus: Blutungen im Glaskörper des Auges, durch den der Augenarzt hindurchsieht, um den Augenhintergrund zu betrachten sowie Trübungen der Hornhaut oder der Linse können die Augenspiegelung behindern.

Pupillenerweiternde Augentropfen zur Vorbereitung

Patienten müssen vor einer Augenspiegelung keine besonderen Vorbereitungen treffen. Sie sollten aber einplanen, dass sie bis zu drei Stunden nach der Untersuchung nicht Auto oder Fahrrad fahren dürfen. Auch Lesen oder Arbeiten am Bildschirm ist für ein paar Stunden nach der Ophthalmoskopie meist nicht möglich.

Der Grund: In der Augenarztpraxis werden dem Patienten vor der Augenspiegelung in der Regel pupillenerweiternde Tropfen verabreicht. Durch die erweiterten Pupillen dringt mehr Licht ins Auge, und Randbereiche der Netzhaut lassen sich besser erkennen. Dadurch wird jedoch die Sehschärfe eingeschränkt – Patienten sehen verschwommen, solange die Wirkung der Augentropfen anhält.

Wann ist eine Augenspiegelung sinnvoll?

Eine Augenspiegelung gehört grundsätzlich zur Diagnose bei einer Verschlechterung des Sehvermögens. Mit der Ophthalmoskopie kann der Augenarzt auslösende Erkrankungen erkennen. Zum Beispiel:

Bei einigen internistischen Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Arteriosklerose und Bluthochdruck, sollte die Ophthalmoskopie als Untersuchung der Augen auf dem regelmäßigen Vorsorgeprogramm stehen. Diese Grunderkrankungen können zu Veränderungen an den Augengefäßen führen, die wiederum die Netzhaut schädigen. Hier ist die diabetische Retinopathie zu nennen, eine häufige Folgeerkrankung bei Diabetes mellitus, die zur Erblindung führen kann.

Indirekte Ophthalmoskopie dient dem Überblick

Um sich einen Überblick zu verschaffen oder zur Planung der Therapie bei einer Netzhautablösung oder eines Tumors des Augenhintergrundes setzt der Augenarzt die indirekte Ophthalmoskopie ein. Für diese Untersuchung hält der Arzt eine Lupe mit halb ausgestrecktem Arm in einem Abstand von zwei bis zehn Zentimeter vor das Auge des Patienten. Mit einer Lampe, die er in der anderen Hand hält oder die an seinem Kopf oder seiner Brille befestigt hat, leuchtet er durch die Pupille ins Auge. Dabei bittet der Arzt den Patienten, den Blick in verschiedene Richtungen zu richten, sodass er die gesamte Netzhaut betrachten kann. Dieses Verfahren erlaubt eine etwa vier- bis sechsfache Vergrößerung des Augenhintergrunds. Das Bild erscheint dabei auf dem Kopf stehend.

Direkte Ophthalmoskopie für Detailbetrachtungen

Eine detaillierte Betrachtung einzelner Ausschnitte des Augenhintergrunds ermöglicht die direkte Ophthalmoskopie. Dazu verwendet der Augenarzt in der Regel ein Ophthalmoskop. Dabei handelt es sich um einen elektrischen Augenspiegel mit Lupe und eingebauter Lampe, die der Arzt möglichst nahe vor das Auge hält, während der Kopf des Patienten durch eine Kinn- und Stirnstütze ruhig gehalten wird. Die Ausschnitte des Augenhintergrunds, die der Arzt damit betrachten kann, werden 14- bis 16-fach vergrößert und erscheinen aufrecht und nicht auf dem Kopf stehend wie bei der indirekten Ophthalmoskopie.

Die stärkere Vergrößerung im Vergleich zur indirekten Ophthalmoskopie erlaubt es dem Arzt, krankhafte Veränderungen wie beispielsweise Gefäßneubildungen in der Netzhaut besser wahrzunehmen. Oft ist das Ophthalmoskop in eine Spaltlampe eingebaut. Dies erleichtert dem Arzt die Beurteilung des Augenhintergrunds seines Patienten, weil er selbst mit beiden Augen, also binokular, in das Auge des Patienten sehen kann.

Risiken: In Einzelfällen steigt Augeninnendruck

Die Augenspiegelung ist in der Regel schmerzlos. Lediglich das grelle Licht, mit dem der Arzt in das Auge leuchtet, wird oft als unangenehm empfunden. Die Untersuchung selbst birgt kaum Risiken. In seltenen Fällen können Entzündungen oder Infektionen nach der Augenspiegelung auftreten. Zudem können die Augentropfen, die zur Pupillenerweiterung verabreicht werden, in Einzelfällen eine Erhöhung des Augeninnendrucks bis hin zu einem Glaukomanfall zur Folge haben.

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