Krebs: Häufigkeiten, Entstehung, Symptome und Vorbeugung
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftKrebs zu haben bedeutet, dass sich Zellen ungebremst vermehren und es zu bösartiger Gewebsneubildung kommt. Was Krebs genau ist, häufige Krebsarten, Entstehung und Symptome lesen Sie hier.
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Im Überblick:
Was ist Krebs?
Krebs ist die Bezeichnung für eine bösartige (maligne) Gewebsneubildung. Bösartig bedeutet, dass sich Zellen unkontrolliert teilen und dabei zunehmend gesundes Gewebe verdrängen und/oder schädigen. Die Geschwulst (Tumor) wächst und breitet sich meist erst in das benachbarte Gewebe und in die Lymphknoten aus. Später können einzelne Krebszellen über das Blut oder die Lymphe in andere Organe streuen, wo sie sich ansiedeln und weitere Krebsherde bilden (Metastasen, Tochtergeschwülsten). Bösartige Tumoren sind in der Lage, die Bildung neuer Blutgefäße anzuregen (Angiogenese), um sich so an den Blutkreislauf anzuschließen.
Wie häufig kommt Krebs vor?
Krebs ist eine häufige und keine einheitlich verlaufende Erkrankung – Krebs kann prinzipiell in jedem Alter und zudem in sämtlichen Gewebsarten und Organen des Körpers vorkommen. In Deutschland sind vor allem Brustkrebs (Mammakarzinom) und häufige Krebsarten sowie Darmkrebs, Hautkrebs und Lungenkrebs. Das Auftreten der verschiedenen Krebsarten unterscheidet sich bei Männern und Frauen. Nachfolgend sind die häufigsten Krebsarten nach Neudiagnosen im Jahr 2018 ohne Berücksichtigung des hellen Hautkrebses aufgelistet (prozentual von allen Krebs-Neudiagnosen):
Frauen | Männer |
Brustkrebs (30 %) | Prostatakrebs (24,6 %) |
Lungenkrebs (9,4 %) | Lungenkrebs (13,3 %) |
Darmkrebs (11,5 %) | Darmkrebs (12,8 %) |
Gebärmutterkrebs (4,7 %) | Blasenkrebs (5,1 %) |
Malignes Melanom (4,7 %) | Malignes Melanom (4,5%) |
Krebserkrankungen sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen – mit steigender Tendenz. Die meisten bösartigen Tumoren entstehen im höheren Alter; bestimmte Krebsarten wie Formen von Blutkrebs (Leukämie) betreffen dagegen vor allem Kinder.
Wie entsteht Krebs?
Ursache von Krebs sind Veränderungen von Erbgut und Stoffwechsel einzelner Zellen. Solche Veränderungen haben unterschiedlichste Ursachen. Viele der genauen Entstehungmechanismen sind noch unklar. Äußere Einflüsse, also Risikofaktoren für die Krebsentstehung sind:
Rauchen/Giftstoffe im Tabakrauch (karzinogene Wirkung)
Alkohol
Einwirkung der Sonnenstrahlung (UV-Strahlung)
Radioaktivität
Bestimmte Schimmelpilze auf Lebensmitteln
Fehlernährung
Einige Virusinfektionen, welche das Erbgut schädigen
Manche Chemikalien
Zu wenig Bewegung
Oft spielt auch eine erbliche Veranlagung eine Rolle, die sich äußert als erhöhte Empfindlichkeit der Zellen gegenüber schädigenden Einflüssen oder eine geringere Fähigkeit des Körpers, entstandene Schäden am Erbgut im Zellkern zu reparieren.
Symptome und Arten von Krebs
Bei Krebs können verschiedene Symptome auftreten, abhängig von der Krebsart und dem Stadium. Häufig sind außerdem unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme. Deshalb können bestimmte Krebsarten lange unentdeckt bleiben, da spezifische Symptome fehlen oder erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten.
Ärzt*innen unterscheiden verschiedene Arten von Krebs – je nach betroffenem Organ. Grob eingeteilt kann es sich bei einem bösartigen Tumor um ein Karzinom, ein Sarkom oder eine Hämatoblastose handeln:
Karzinom: Krebs von Haut, Schleimhaut und Drüsengewebe
Sarkom: Krebs von Bindegewebe, Muskeln, Knochen oder Fettzellen
Hämatoblastose: Krebs von Blut und blutbildenden Organen
Krebs lässt sich außerdem in Stadien (T, N, M) zuordnen. Diese beschreiben unter anderem, wie groß der Tumor ist (T), und ob er sich weiter ausbreitet (N und M). Die Diagnose Krebs stellt der*die Arzt*Ärztin meist mithilfe bildgebender Verfahren und weiteren Untersuchungen. Zur Therapie eignen sich – je nach Art des Tumors und seiner Lage – vor allem Operation, Chemotherapie und Bestrahlung.
Krebs vorbeugen
Mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise kann man Krebs zwar nicht direkt vorbeugen, aber das Krebsrisiko insgesamt senken. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Auch die Teilnahme an den regelmäßig vorgesehenen Früherkennungsuntersuchungen wie beispielsweise die Krebsvorsorge beim Frauenarzt oder der Frauenärztin ist sinnvoll, um Krebs früh zu erkennen und dann gut behandeln zu können. Mit der HPV-Impfung kann bestimmten Krebsarten, die durch humane Papillomviren hervorgerufen werden, vorgebeugt werden.