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Blutdruck: Werte verstehen und richtig messen

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Die Höhe des Blutdrucks ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Werte können gesundheitliche Auswirkungen haben. Welche Werte als normal gelten und was Sie beim Messen beachten sollten, erfahren Sie hier.

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© Getty Images/AzmanL

Kurzübersicht: Blutdruck

Was ist Blutdruck? Blutdruck ist der messbare Druck in den Arterien. Leichte Schwankungen im Tagesverlauf sind normal, bedenklich ist es aber, wenn der Gesamt-Blutdruck konstant zu hoch ist.

Was bedeutet der Blutdruckwert? Der Blutdruck wird immer mit zwei Werten und in der Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. 120/80 bedeutet beispielsweise, dass der systolische Druck 120 mmHg und der diastolische Wert 80 mmHg beträgt.

Ab wann ist der Blutdruck erhöht? Als Richtigwert gilt: Sind die Werte 140/90 mmHg oder höher, handelt es sich um Bluthochdruck (Hypertonie), der beobachtet und unter Umständen behandelt werden sollte.

Artikelinhalte im Überblick:

So messen Sie Ihren Blutdruck richtig

Blutdruck – was ist das?

Mit jedem Herzschlag wird Blut durch den Körper gepumpt. Dabei entsteht in den Blutgefäßen ein Druck – der Blutdruck. Er ist dafür verantwortlich, dass das Blut zu allen Organen und Geweben gelangt und diese mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.

Vor allem ein erhöhter Blutdruck gilt auf Dauer als gesundheitsschädlich. So kann ein zu hoher Blutdruck zum Beispiel zu einem Herzinfarkt oder einer Herzschwäche führen und die Nierenfunktion beeinträchtigen.

Blutdruckwerte verstehen

Um die Höhe des Blutdrucks zu bestimmen, werden zwei Werte gemessen – der systolische und der diastolische Wert:

  • systolischer Wert: Er gibt den höchsten Druck in den Arterien an, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und Blut in die Blutgefäße pumpt.

  • diastolischer Wert: Er gibt den niedrigsten Wert an, der entsteht, wenn sich das Herz entspannt.

Die Maßeinheit für Blutdruckwerte

Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Dies rührt daher, dass die Druckmessung früher mechanisch mit Hilfe einer Quecksilbersäule erfolgte. Diese Einheit wird heutzutage aber oft nicht mehr mit ausgesprochen. Stattdessen sagt man beispielsweise nur: "Der Blutdruck beträgt 120 zu 80".

Blutdruck-Tabelle: Welche Werte sind normal?

In der ärztlichen Praxis werden für Erwachsene folgende Richtwerte herangezogen, um die Schwere von zu hohem Blutdruck einzuschätzen:

Blutdruck

oberer Wert (Systole)

 

unterer Wert (Diastole)

 

optimal  < 120 < 80
normal 120 bis 129 80 bis 84
hochnormal 130 bis 139 85 bis 89

Hypertonie Grad 1

140 bis 159 90 bis 99
Hypertonie Grad 2 160 bis 179 100 bis 109
Hypertonie Grad 3 >180 >110

 

Es ist jedoch zu beachten, dass auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht und -größe sowie Fitnesszustand zu abweichenden Normalwerten führen können.

Höherer Blutdruck durch Weißkittel-Effekt?

Manche Menschen reagieren besonders empfindlich auf Blutdruckmessungen, insbesondere wenn diese von medizinischem Personal durchgeführt werden. In diesen Fällen kann es aufgrund der Aufregung zu einem Blutdruckanstieg kommen, der als "Weißkittel-Hypertonie" bezeichnet wird. Bei der Messung in der ärztlichen Praxis ist der Blutdruck leicht erhöht, während er bei der Selbstmessung zu Hause wieder normal ist.

Blutdruck messen: Verschiedene Arten

Schätzungen zufolge hat etwa jede*r dritte Erwachsene in Deutschland Bluthochdruck (Hypertonie). Daher wird vor allem Menschen ab 40 Jahren empfohlen, regelmäßig ihren Blutdruck zu überprüfen.

Um festzustellen, wie hoch der Blutdruck ist, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Blutdruckmessung zu Hause: Für die Selbstmessung eignen sich vor allem digitale Blutdruckmessgeräte, bei denen die Manschette entweder um das Handgelenk oder den Oberarm gelegt wird. Zusätzlich zum Blutdruck messen die Geräte meist auch den Puls.

  • Blutdruckmessung in der Praxis: Hier wird oft noch eine manuelle Messung mit Stethoskop und Blutdruckmanschette (Sphygmomanometer) durchgeführt. Dazu wird Patient*innen eine Manschette um den Arm gelegt, die langsam aufgeblasen wird, bis der Blutfluss kurz unterbrochen ist. Mithilfe des Stethoskops kann der*die Untersuchende hören, wann der Druck die Arterie abdrückt. Beim Ablassen der Luft können dann die Schwingungen im Blutfluss registriert werden.

  • Langzeit-Blutdruckmessung: Da einzelne Blutdruckwerte wenig aussagekräftig sind, wird in einigen Fällen eine 24-Stunden-Blutdruckmessung empfohlen. Die Geräte messen den Blutdruck regelmäßig in bestimmten Zeitintervallen und zeichnen diese auf. So kann der Blutdruck auch während verschiedener Aktivitäten und im Schlaf beurteilt werden.

Blutdruck senken durch Lebensmittel

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Blutdruckschwankungen: Mögliche Ursachen

Gewisse Schwankungen des Blutdrucks sind normal. So verändert sich der Blutdruck bei den meisten Menschen während des Tagesverlaufs: Meist ist er während des Schlafes am niedrigsten, körperliche Aktivitäten nach dem Aufstehen lassen ihn tagsüber allmählich wieder ansteigen.

Daneben können unter anderem aber auch folgende Faktoren zu Schwankungen des Blutdrucks im Alltag führen:

  • Stress oder Aufregung
  • körperliche Aktivität (etwa Sport oder harte Arbeit)
  • Flüssigkeitshaushalt
  • Konsum von Nikotin

Regelmäßig stark erhöhte Blutdruckwerte

Sind die Blutdruckwerte jedoch über einen längeren Zeitraum stark erhöht, kann dies zu Schäden an den Gefäßen führen. Bluthochdruck (Hypertonie) gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bei der Entstehung von Bluthochdruck spielen unter anderem das Alter und die genetische Veranlagung eine Rolle. Auch übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel, chronischer Stress oder eine salzreiche Ernährung können das Risiko erhöhen.

Bluthochdruck bleibt oft lange Zeit unbemerkt. Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn die Werte sehr stark erhöht sind oder Organe durch den anhaltenden Bluthochdruck bereits dauerhaft geschädigt sind. Mögliche Anzeichen sind dann zum Beispiel Schwindel, morgendliche Kopfschmerzen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit, Atemnot oder Engegefühl in der Brust (Angina pectoris).

Der*die Arzt*Ärztin verschreibt zur Behandlung von Bluthochdruck in der Regel Medikamente wie

Die Therapie richtet sich unter anderem nach Schweregrad der Hypertonie, Alter der Betroffenen und möglichen Begleiterkrankungen.

Zu niedriger Blutdruck – gefährlich?

Neben zu hohem Blutdruck gibt es auch viele Menschen mit zu niedrigem Blutdruck. Dieser liegt vor, wenn der obere (systolische) Wert unter 110 mmHG liegt, unabhängig von der Höhe des unteren Blutdruckwertes.

 Betroffen sind vor allem junge, schlanke Frauen. Niedriger Blutdruck (Hypotonie) ist in der Regel nicht krankhaft und gilt sogar als gefäßschonend.

Manchmal führt ein niedriger Blutdruck jedoch zu Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit und im Extremfall sogar zu Ohnmachtsanfällen. Häufig auftretende Kreislaufprobleme durch niedrigen Blutdruck sollten daher ärztlich abgeklärt und behandelt werden.

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