Auffälliges Gewebe untersuchen

Wie erfolgt eine Prostatabiopsie und wie schmerzhaft ist sie?

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Die Prostatabiopsie ist ein Diagnoseverfahren zur weiteren Abklärung, bei erhöhtem PSA-Wert, oder wenn eine Tastuntersuchung oder Ultraschall der Prostata einen verdächtigen Befund wie Prostatakrebs ergeben haben. Wie die Gewebeentnahme abläuft und welche Komplikationen auftreten können.

Pathologe untersucht Zellprobe unter Mikroskop
© chokniti – stock.adobe.com

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie schmerzhaft ist die Prostatabiopsie? Die Biopsie der Prostata ist in der Regel nicht sehr schmerzhaft, da sie oft unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Manche Männer berichten von einem leichten Druckgefühl oder Unbehagen.

Wie lange muss man nach einer Prostatabiopsie im Krankenhaus bleiben? Der Eingriff erfolgt meist ambulant und erfordert keinen Krankenhausaufenthalt.

Wie wird eine Biopsie der Prostata gemacht? Eine Prostatabiopsie wird meist durch den Enddarm durchgeführt. Unter Kontrolle durch Ultraschall oder MRT werden mit einer dünnen Nadel Gewebeproben entnommen.

Was darf man nach einer Prostatabiopsie nicht machen? Nach einer Prostatabiopsie sollte man für etwa 24 bis 48 Stunden körperliche Anstrengungen vermeiden. Außerdem wird empfohlen, für ein paar Tage auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.

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Was ist eine Prostatabiopsie?

Unter einer Prostatabiopsie versteht man die Entnahme von Gewebe aus der Vorsteherdrüse. Dies geschieht in der Regel durch den Enddarm (transrektal) mithilfe einer dünnen Nadel (Stanzbiopsie) unter Einsatz von Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT). Zunehmend wird in Deutschland die Fusionsbiopsie zur Diagnostik eines Prostatakarzinoms angewendet. Dabei werden MRT-Bilder der Prostata mit Echtzeit-Ultraschallbildern vereint, um krebsverdächtige Areale präzise zu lokalisieren und gezielt Gewebeproben aus diesen Bereichen zu entnehmen.

Die entnommenen Gewebeproben werden anschließend unter dem Mikroskop auf mögliche Veränderungen hin untersucht. Mit der Biopsie kann nach einem verdächtigen Vorbefund Prostatakrebs ausgeschlossen oder bestätigt werden.

Dagegen kommt die Aspirationsbiopsie in Deutschland eher selten zur Anwendung, aufgrund weniger aussagekräftiger Ergebnisse. Bei dieser Methode werden Zellen oder Gewebeflüssigkeit aus einem verdächtigen Bereich über eine dünne Nadel abgesaugt, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen.

Vorbereitung der Prostatabiopsie

Zur Vorbereitung auf die Prostatastanzbiopsie gehört ein ausführliches Informationsgespräch in der urologischen Praxis. Beim Vorgespräch mit dem*der behandelnden Urolog*in ist in der Regel ein Fragebogen auszufüllen, mit dem

  • Allergien,
  • vorangegangene Operationen und
  • eingenommene Medikamente abgefragt werden.

Wichtig ist vor allem die Angabe von Medikamenten, die Auswirkungen auf die Blutgerinnung haben, wie zum Beispiel Aspirin oder Marcumar. Diese dürfen nach ärztlicher Rücksprache drei bis sechs Tage vor der Biopsie nicht mehr eingenommen werden, weil ansonsten das Risiko für Blutungen zu hoch wäre.

Da die Biopsienadel über den Enddarm eingeführt wird, muss der Darm zuvor entleert werden. Dazu nehmen Patienten in der Regel am Vortag der Untersuchung und am Untersuchungstag ein Abführmittel ein.

Ablauf der Biopsie der Prostata

Die Untersuchung kann ambulant, beispielsweise in einer urologischen Praxis vorgenommen werden und dauert nur wenige Minuten. Der Untersuchte liegt dabei mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken oder in Seitenlage. Ein Gleitmittel und eine vorherige örtliche Betäubung sorgen dafür, dass der Vorgang schmerzfrei ist. Auch die Entnahme des Gewebes ist kaum schmerzhaft: Die Nadel fährt so schnell in und aus dem Gewebe, dass der Untersuchte nur einen kurzen Stich spürt.

Bei Verdacht auf Prostatakrebs werden üblicherweise zehn bis sechzehn Stanzproben entnommen, vor allem aus Bereichen, die bei Voruntersuchungen auffällig waren. In Einzelfällen können bis zu 30 Proben nötig sein, man spricht dann von einer Sättigungsbiopsie. Diese wird in der Regel in spezialisierten urologischen Zentren oder Kliniken durchgeführt.

Eine Sättigungsbiopsie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn wiederholte Biopsien negativ waren, aber ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, basierend auf anhaltend hohen PSA-Werten, Tastuntersuchungen oder anderen diagnostischen Hinweisen.

Nach der Untersuchung Ruhezeit einplanen

Ist die Untersuchung beendet, bleibt der Untersuchte noch einige Zeit unter Beobachtung. Vor dem Verlassen der Praxis wird meist der Urin auf Blut untersucht, um größere Blutungen auszuschließen. Idealerweise sollte man sich abholen lassen und darauf verzichten, selbst Auto zu fahren. Denn die oft verabreichten Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie die örtliche Betäubung können die Fahrtüchtigkeit für den Rest des Tages beeinträchtigen.

Wie lange muss man auf das Ergebnis der Biopsie warten?

Die entnommenen Proben werden von einem*einer Patholog*in aufbereitet und unter dem Mikroskop auf tumorverdächtige Zellen untersucht. Wird dabei ein Prostatakarzinom diagnostiziert, lassen sich auch Aussagen über das Stadium und die Ausbreitung des Tumors machen. Bis ein Ergebnis vorliegt, vergehen im Schnitt vier Tage.

Die Gewebeentnahme aus der Vorsteherdrüse gilt zwar als sehr aussagekräftiges Verfahren, kann aber eine mögliche Krebserkrankung nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Bei einem negativen Befund können daher weitere Untersuchungen nötig sein, beispielsweise bei einem weiterhin hohen oder ansteigenden PSA-Wert sowie auffälligem Tastbefund.

Risiken und Komplikationen nach Prostatabiopsie

Insgesamt gilt die Prostatabiopsie als sicheres und komplikationsarmes Verfahren. Durch eine vorsorgliche Antibiotikagabe und Beachtung der ärztlichen Anweisungen nach der Biopsie lassen sich mögliche Risiken weiter minimieren.

Vorübergehende Beschwerden können sein:

  • kleinere Blutspuren im Urin, Stuhl oder Ejakulat

  • leichtes Druckgefühl

  • leichte Schmerzen im Dammbereich

  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen

  • Kreislaufstörungen

Bei starken Schmerzen, Schüttelfrost und Fieber sollte umgehend ein*e Arzt*Ärztin eingeschaltet werden, da es sich um eine Prostataentzündung handeln könnte. Das gilt auch, wenn starke Blutungen und/oder Kreislaufprobleme auftreten.

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