Veränderungen an Fuß- und Fingernägeln

Nagelveränderungen richtig deuten: Pilz oder nicht?

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Es gibt viele Ursachen für Veränderungen der Fuß- und Fingernägel. Häufig stecken ein Ernährungsmangel oder falsche Nagelpflege hinter weißen Flecken, Quer- oder Längsrillen. Doch auch Nagelpilz und andere Krankheiten können das Erscheinungsbild der Nägel beeinflussen. Finden Sie heraus, was Ihre Nagelveränderungen bedeuten könnten.

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© Getty Images/Katiuscia Noseda

Im Überblick:

Nagelkrankheiten erkennen: Was Längsrillen und Co. bedeuten

Nagelverfärbungen: Was die Farben bedeuten

Gelb, grün oder schwarz: Die Farbe der Nägel gibt Hinweise auf mögliche Ursachen, die von harmlos bis behandlungsbedürftig reichen.

Gelbe Nagelverfärbung

Starkes Rauchen färbt durch das Nikotin nicht nur die Zähne, sondern auch die Finger und Nägel gelb. Auch bestimmte Reinigungsmittel oder farbige Nagellacke können solche Verfärbungen hervorrufen, wenn zum Beispiel kein Unterlack verwendet wird.

Zudem ist die Gelb- bis Braunfärbung von Finger- oder Zehennägeln ein typisches Symptom von Nagelpilz (Onychomykose). Ebenso können sich bei Nagelpsoriasis gelb-bräunliche, schimmernde Verfärbungen, die an Ölflecken erinnern, unter dem Nagel bilden.

Seltener ist das Yellow-Nail-Syndrom (YNS) für gelbe Nägel verantwortlich. Die Betroffenen haben meist auch verdickte Nägel und leiden an Lymphödemen und chronischen Atemwegserkrankungen.

Grüne Fingernägel

Eine Grünfärbung des Nagels weist in der Regel auf eine bakterielle Infektion mit Pseudomonaden hin. Sie entsteht meist auf Grundlage einer vorangegangenen kompletten oder teilweisen Ablösung des Nagels vom Nagelbett und tritt vor allem bei Menschen auf, die häufig mit Reizstoffen in Kontakt kommen. Die Bakterien produzieren grüne Pigmente, die für die charakteristische Verfärbung verantwortlich sind.

Trüb-weiße Nägel

Trüb-weiße Nägel, bei denen der Nagelmond nicht sichtbar ist (Milchglasnägel), können angeboren sein. Tritt jedoch eine vollständige Trübung bei einer Person auf, deren Nägel vorher normal und rosig aussahen, so kommen unter anderem folgende Ursachen infrage:

Bläuliche bis schwärzliche Nagelverfärbung

Zu blau-lila bis schwärzlichen Verfärbungen unter der Nagelplatte kommt es oft bei einem subungualen Bluterguss (Hämatom). Beispielsweise kann es beim Einklemmen in Türen oder unter schweren Gegenständen zu Quetschungen und Schädigungen der Nagelmatrix kommen.

Allerdings verbirgt sich hinter bläulichen Verfärbungen unter Umständen auch ein bösartiger Hautkrebs (malignes Melanom). Kann eine Verletzung ausgeschlossen werden, sollte daher eine gründliche ärztliche Untersuchung erfolgen.

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Weiße Punkte oder Flecken

Weiße Punkte oder Flecken (Leukonychia punctata) sind meist auf eine mechanische Belastung oder Verletzung zurückzuführen, etwa infolge einer zu groben Maniküre.

Dadurch kann die Nagelwurzel geschädigt werden und die Hornschichten wachsen nicht mehr richtig zusammen. Es bilden sich Hohlräume mit Lufteinschlüssen, die als weiße Flecken oder Streifen erscheinen. Diese sind jedoch harmlos und wachsen mit der Zeit wieder heraus.

Was Längs- oder Querrillen bedeuten

  • Längsrillen: Sie sind meist eine Folge des normalen Alterungsprozesses. Je älter man wird, desto häufiger treten sie auf. Nur selten sind sie ein mögliches Anzeichen für Durchblutungsstörungen, rheumatische Erkrankungen oder Lebererkrankungen.

  • Querrillen: Manchmal zeigen sich aber auch quer verlaufende helle, streifige Linien (Mees-Bänder), die sich zu Querrillen entwickeln können. Sie entstehen einige Zeit nach einer Störung des Nagelwachstums. Das kann beispielsweise nach einer Grippe, einem Magen-Darm-Infekt, einer Chemotherapie oder Phasen mit starkem Stress der Fall sein. Aber auch Hauterkrankungen an Händen oder Füßen sowie eine unsachgemäße Maniküre kommen als Ursachen infrage.

Veränderte Formen der Finger- oder Fußnägel

Neben der Farbe kann sich auch die Form der Nägel verändern und beispielsweise verdicken oder sich krümmen. Auch dies kann unter Umständen auf Krankheiten hinweisen.

Verdickung, Krümmung (Uhrglasnagel)

Manche Menschen haben übergroße, rundlich nach außen gewölbte Nägel. Solche sogenannten Uhrglasnägel entstehen meist an den Fingernägeln, seltener an den Zehennägeln. Sie weisen auf einen chronischen Sauerstoffmangel im Gewebe infolge von Herz-Lungen-Erkrankungen hin. Zusätzlich haben die Betroffenen meist kolbenförmig aufgetriebene Fingerenden, sogenannte Trommelschlegelfinger.

Eingedellte Nageloberflächen (Löffelnagel)

Von Löffelnägeln sprechen Fachleute, wenn die Nägel sehr dünn sind und in der Mitte wie ein Löffel eingebuchtet sind. Sie treten meist bei chronischer Blutarmut auf, etwa bei einer Eisenmangelanämie. Auch eine Erkrankung mit verminderter Durchblutung der Finger und Zehen, die als Raynaud-Syndrom bezeichnet wird, kommt als Ursache in Betracht.

Kleine Grübchen (Tüpfelnagel)

Als Tüpfelnägel (Onychia punctata) werden Nägel mit kleinen Grübchen auf einer oder mehreren Nagelplatten bezeichnet. Diese Nagelveränderungen bilden sich vor allem bei Schuppenflechte (Psoriasis). Weitere Auslöser können Ekzeme oder Alopecia areata (Haarausfall) sein.

Brüchige oder splitternde Nägel

Äußere Ursachen für brüchige Nägel oder aufgespaltene Nagelränder sind:

  • häufiges Waschen oder Desinfizieren

  • häufiger Kontakt mit entfettenden Substanzen und Haushalts-Chemikalien

  • häufige Verwendung von Nagellack und -entferner

  • mechanische Belastungen, zum Beispiel durch das Spielen eines Instruments

Ein Mangel an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen – zum Beispiel Vitamin A, B-Vitaminen wie Biotin, Kalzium und Eisen – ist ebenfalls denkbar. Darüber hinaus kann auch eine Schilddrüsenerkrankung zu brüchigen oder weichen Nägeln führen.

Häufige Nagelerkrankungen als Ursache für Nagelveränderungen

Bei den ersten Anzeichen von starken Nagelveränderungen sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Nur in der hausärztlichen oder dermatologischen Praxis kann eine Nagelerkrankung genau diagnostiziert werden. Je früher die Ursache erkannt wird, desto erfolgreicher ist oft die Behandlung.

Unbehandelt schreiten Nagelveränderungen wie Pilzinfektionen oftmals immer weiter fort und können sogar zu einer Ablösung des Nagels (Onycholyse) führen.

Infektionen mit Bakterien

Nicht immer stecken Pilze hinter Infektionen der Fuß- oder Fingernägel, auch Bakterien kommen infrage. Mögliche Erreger sind beispielsweise:

Bakterien infizieren häufig das Gewebe um die Nägel herum. Es können Entzündungen des Nagelwalls und/oder des Gewebes am Grund des Nagels (Nagelfalz) bestehen. Fachleute sprechen dann von einer Paronychie. Bei einer akuten Entzündung schwillt die Haut um den Nagel an, ist gerötet und druckempfindlich. Zudem können sich Eiteransammlungen (Abszesse) bilden.

Häufig sind Wunden die Eintrittspforte für Erreger. Wer beispielsweise beruflich viel mit den Händen arbeitet oder viel Sport treibt, läuft schnell Gefahr, sich zu verletzen. Auch bei der Nagelpflege können Traumata der Nägel entstehen. Weitere Risikofaktoren sind Nägelkauen und Fingerlutschen bei kleinen Kindern. Menschen mit Diabetes mellitus, Immunschwäche oder Psoriasis sind besonders anfällig.

Verdickung und Verfärbung durch Schuppenflechte

Gelbe, braune oder graue Verfärbungen der Nägel können nicht nur auf Nagelpilz hinweisen, sondern auch ein Symptom für Nagelpsoriasis (Schuppenflechte) sein. Bei beiden Krankheiten bildet sich mitunter eine dicke Schicht aus bröckeligem Hornmaterial.

Um die Fuß- oder Fingernägel richtig behandeln zu können, muss der*die Hautarzt*Hautärztin mithilfe einer sogenannten Nagelbiopsie klären, worum es sich handelt. Dazu wird – wie bei der Nagelpilz-Diagnose – ein Stück des befallenen Nagelgewebes abgeschabt und die Probe unter dem Mikroskop untersucht. Dieser Vorgang ist nicht mit Schmerzen verbunden.

Charakteristische Veränderungen bei Nagelpilz

Viele der oben genannten Nagelveränderungen treten in Zusammenhang mit Nagelpilz auf. Beispielsweise erscheinen die Nägel zu Beginn eines Befalls trüb und glanzlos, dann bilden sich gelbliche oder bräunlich-graue Flecken. Im späteren Stadium werden die Nägel brüchig und können absplittern. Schlimmstenfalls löst sich die Nagelplatte ab.

Je schneller Nagelpilz diagnostiziert wird, desto effektiver und einfacher ist die Behandlung.

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