Abwehrreaktion des Körpers

Ab wann hat man Fieber und wie senken?

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Fieber bezeichnet eine erhöhte Körpertemperatur. Dabei handelt es sich um ein Symptom, das in Verbindung mit verschiedenen Infektionen und Krankheiten auftreten kann. Alles über die Ursachen, das richtige Fiebermessen und wie man Fieber senken kann, wenn es zu hoch wird.

Frau hält Fieberthermometer in der Hand
© Daniel Krasoń – stock.adobe.com

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Bei welchem Grad fängt Fieber an? Von Fieber spricht man ab einer Körpertemperatur von mindestens 38 Grad Celsius, von hohem Fieber bei Erwachsenen ab 39, bei Kindern ab 40 Grad Celsius.

Ab wann ist Fieber gefährlich? Fieber wird als gefährlich angesehen, wenn es bei Erwachsenen 39,4 °C überschreitet oder bei Kindern länger als drei Tage anhält und von anderen Symptomen begleitet wird.

Was hilft gegen Fieber? Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol und Ibuprofen oder Fiebersaft sowie Maßnahmen zur Kühlung, wie leichte Kleidung, kühlere Raumtemperaturen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Artikelinhalte im Überblick:

9 Tipps bei Kopf- und Gliederschmerzen

Erhöhte Temperatur: Ab wann hat man Fieber?

Fieber ist keine Krankheit, vielmehr ist es eine gesunde Abwehrreaktion und häufiges Symptom bei Infektionen und Entzündungen. Verschiedene Pyrogene (Fieber auslösende Stoffe) können den Sollwert der Temperatur ansteigen lassen. Neben Krankheitserregern können das auch körpereigene Botenstoffe wie Interleukine oder Interferone sein.

Der Sollwert für die Körpertemperatur liegt zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius. Im Laufe des Tages verändert sie sich und damit die Grenze zu Fieber: Nachmittags und abends ist sie bis zu einem Grad Celsius höher als am Morgen.

Tabelle: Fieber-Tabelle bei Erwachsenen

Normale Körpertemperatur 36,5 bis 37,4 Grad
Erhöhte Temperatur 37,5 bis 38,0 Grad
Leichtes Fieber 38,1 bis 38,5 Grad
Mäßiges Fieber 38,6 bis 39,0 Grad
Hohes Fieber 39,1 bis 39,9 Grad
Lebensgefährliches Fieber 40 bis 42 Grad

Fällt die Abwehrreaktion jedoch zu stark aus, kann es zu einem lebensgefährlichen Temperaturanstieg kommen. Bei einer Hyperpyrexie steigt das Fieber über 41 Grad an aufgrund einer zentral bedingten Fehlreaktion im Gehirn. Das passiert beispielsweise beim septischen Fieber. Es drohen totaler Kreislaufzusammenbruch und Organversagen. In diesem Fall sollte sofort ein*e Notarzt*Notärztin verständigt werden.

Behandlung: Wie kann man Fieber senken?

Ob und in welcher Form eine Therapie erforderlich ist, richtet sich nach der Schwere des Fiebers. Grundsätzlich ist Fieber eine gesunde Abwehrreaktion und sollte nicht unterdrückt werden, damit ein Infekt möglichst schnell ausheilen kann.

Bei höherem Fieber empfehlen sich fiebersenkende Arzneimittel (Antipyretika). Möglichst nach ärztlicher Rücksprache können hierzu vorübergehend rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke angewendet werden. Die Wirkung setzt etwa nach 15 bis 30 Minuten ein und hält etwa vier bis sechs Stunden an.

Mit der fiebersenkenden Wirkung bessern sich meist auch die Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen. Geeignete fiebersenkende Wirkstoffe sind zum Beispiel Paracetamol, Ibuprofen oder bei Erwachsenen auch Acetylsalicylsäure (ASS).

Antibiotika können nur wirken, wenn eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit vorliegt. Gegen Viren oder andere Erreger können Antibiotika nichts ausrichten. Sie werden erst nach begründeter Diagnose von einem*einer Arzt*Ärztin angewendet.

Hausmittel, um Fieber zu senken

Daneben können Hausmittel wie Wadenwickel zum Einsatz kommen, um das Fieber zu senken. Leichte Kleidung, eine kühle Raumtemperatur und kühle Getränke können die Fiebersenkung unterstützen. Bei Frösteln und Zittern und/oder kalten Händen und Füßen sind diese Maßnahmen allerdings nicht geeignet. Hier sollte der Körper warmgehalten werden.

Fieber senken: Welche Hausmittel helfen?

Fieber messen – so geht’s richtig

Fieber lässt sich am besten mit einem Fieberthermometer messen. Es gibt verschiedene Stellen des Körpers, die sich dafür eignen:

  • im Darmausgang (rektal): Diese Methode ist am genausten. Damit es nicht so unangenehm ist, kann man die Spitze des Thermometers vorher mit etwas fetthaltiger Creme oder Vaseline einreiben.

  • im Mund (oral): Richtig angewendet liefert auch diese Messung exakte Werte. Das Thermometer liegt unter der Zunge, der Mund muss geschlossen bleiben. Vorher am besten nichts kaltes oder heißes trinken oder essen.

  • in der Scheide (vaginal): Zur Ermittlung des Eisprungs wird die Temperatur vaginal gemessen. Die Methode ist sehr genau.

  • in der Achsel (axillar): Diese Methode ist ziemlich ungenau. In jedem Fall sollte man hier zum Ergebnis 0,5 Grad dazu rechnen.

  • im Ohr: Neben dem klassischen Fieberthermometer gibt es Infrarotthermometer für das Ohr. Der trichterförmige Sensor muss nur kurz in den Gehörgang gehalten werden und erfasst die Temperatur sehr schnell. Diese Methode ist völlig schmerzfrei und eignet sich vor allem für Kinder. Vorsichtig sollten Eltern bei Babys sein, da die Messung gerade bei Säuglingen wegen des noch sehr kleinen Gehörgangs falsch ausfallen kann.

  • an der Stirn: Die Geräte messen Wärmewellen von Blutgefäßen unter der Stirnhaut. Allerdings sind Stirnthermometer störanfällig, so können Schweiß, Schmutz oder körperliche Aktivität das Ergebnis leicht verfälschen.

Fieber bei Babys und kleinen Kindern

Kleine Kinder bekommen generell sehr viel schneller eine erhöhte Körpertemperatur als ältere Kinder oder Erwachsene. Das liegt daran, dass das Temperatur-Steuerungszentrum im Hypothalamus im Gehirn noch nicht ausgereift ist.

Deshalb sollte man bei einem Kind immer auch den Allgemeinzustand beachten: Fühlt es sich schlecht, zeigt es deutliche Krankheitszeichen, wirkt es apathisch? Trotzdem sollte Fieber bei Kindern spätestens nach einem Tag abgeklärt werden, bei Säuglingen ist umgehend eine*n Kinderärztin*Kinderarzt zu kontaktieren. Denn vor allem die Gefahr des Austrocknens (Dehydration) ist bei Babys und Kleinkindern sehr hoch.

Fieberkrampf – Komplikation bei fiebernden Kindern

Ein Fieberkrampf ist eine relativ häufige Komplikation bei fiebernden Kleinkindern, unabhängig von der Ursache des Fiebers. Der Fieberkrampf ähnelt einem epileptischen Anfall, ist aber im Normalfall nach wenigen Minuten vorbei und meist auch nicht gefährlich. Manche Kinder neigen stärker dazu und krampfen schon bei Temperaturen um die 38 Grad, andere wiederum sind auch bei hohem Fieber nicht betroffen. Mit zunehmendem Alter tritt ein Fieberkrampf dann meist nicht mehr auf.

Als erste Hilfemaßnahme bei Fieberkrämpfen gilt:

  • Kind am Boden auf eine Decke legen
  • Alle spitzen oder gefährlichen Gegenstände aus seinem Radius entfernen, damit es sich nicht verletzen kann
  • Fieberzäpfchen geben
  • Kinderarzt*Kinderärztin anrufen
  • Falls das Kind das Bewusstsein verliert, in die stabile Seitenlage bringen und den Notruf verständigen
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Häufige Begleitsymptome bei Fieber

Je nach ursächlicher Erkrankung geht Fieber mit begleitenden Symptomen einher, vor allem mit:

Wann sollte man mit Fieber ärztliche Hilfe suchen?

Bei Fieber ab 39,5 Grad Celsius oder wenn Fieber über drei Tage hinaus besteht, ohne dass eine Besserung eintritt, sollten Erwachsene ärztliche Hilfe suchen. Hausmittel und Selbstmedikation reichen in diesen Fällen unter Umständen nicht. Das gilt auch, wenn zusätzlich zum Fieber weitere Symptome auftreten.

Mit mäßig hohem Fieber kann der Körper auch in der Schwangerschaft gut umgehen. Steigt das Fieber zu hoch, kann es jedoch für das Baby gefährlich werden. Als kritischer Wert werden oft 38,5 Grad genannt. Paracetamol darf in der Schwangerschaft als fiebersenkendes Mittel gegeben werden.

Ursachen von Fieber

Fieber kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Der häufigste Grund, warum Erwachsene Fieber bekommen, ist ein grippaler Infekt. Typische Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen werden dann begleitet von leichtem bis mäßigem Fieber, das eher langsam ansteigt und selten über 38 Grad liegt. Bei einer Grippe steigt das Fieber meist innerhalb weniger Stunden an, und kann auch ein paar Tage über 39 Grad liegen.

Andere Infektionen als Ursache von Fieber:

Weitere Ursachen für Fieber

Hormone haben ebenfalls einen Einfluss auf die Körpertemperatur, insbesondere bei Frauen. So verändert sich während des Zyklus der Wärmegrad des Körpers: Vor dem Eisprung sinkt die Temperatur, direkt danach steigt sie um bis zu einem halben Grad an. In den Wechseljahren haben viele Frauen eine schwankende Körpertemperatur, es kommt zu den bekannten Hitzewallungen.

Fieber nach Impfungen

Häufig kommt es einige Stunden bis Tage nach einer Impfung zu einer Reaktion, die zeigt, dass das Immunsystem auf den Erreger reagiert. Der Körper macht die Krankheit dann tatsächlich durch, allerdings auf abgeschwächte Weise. Dabei tritt als Impfreaktion häufig Fieber auf.

Impfreaktion: Nebenwirkungen nach Impfung?

Diagnose stellen bei Fieber

Im Rahmen der Anamnese klären Ärzt*innen die Umstände, unter denen das Fieber auftritt. Beispielsweise ob betroffene Menschen kürzlich einen Aufenthalt im Krankenhaus oder Tierkontakt hatten oder von einer Auslandsreise zurückgekehrt sind. Auch vorangegangene Verletzungen, Operationen und Behandlungen, die im zeitlichen Umfeld des Fiebers aufgetreten sind, können Aufschluss über die Ursache des Fiebers geben.

Anschließend erfolgt eine eingehende körperliche Untersuchung. Eine exakte Temperaturbestimmung und die Inspektion von Hals- und Rachenraum sowie der Ohren, Lymphknoten und gegebenenfalls der Haut sind wichtig bei unklarem Fieber. Auch das Abhören der Lunge und des Herzens können erfolgen.

Im Einzelfall können auch

  • Blutuntersuchungen,
  • Rachenabstrich und/oder gegebenenfalls Analyse des Auswurfs,
  • Urin- und Stuhluntersuchungen oder
  • Röntgen des Brustkorbs

erfolgen.

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