Schwanger werden – die besten Tipps

Ratsam sind ebenfalls Tests auf mögliche Geschlechtskrankheiten. So kann eine Chlamydien-Infektion, selbst wenn sie länger zurück liegt und keine Symptome verursacht, zu Unfruchtbarkeit führen oder das Risiko für Fehl- und Frühgeburten erhöhen. Wenn die Infektion rechtzeitig behandelt wird, heilt sie vollständig aus und verursacht keine Spätfolgen.

Nur die wenigsten Frauen haben einen Zyklus von 28 Tagen. Wann bekomme ich meine Periode? Welche Symptome treten wann auf – über all diese Fragen wissen die meisten Frauen recht gut Bescheid. Wer schwanger werden will, sollte seinen Zyklus möglichst gut kennen und über eine längere Zeit beobachten. Dann sind die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage relativ gut bestimmbar.

Frauen, die ihren Zyklus gut kennen, können recht gut voraussagen, wann der Eisprung stattfindet. Denn erst, wenn ein reifes Ei den Eierstock verlässt, kann es befruchtet werden. Etwa in der Mitte des Zyklus, am 14. oder 15. Tag findet der Eisprung statt. Eine Zyklus-App kann alle wichtigen Daten des Zyklus auswerten und den Zeitpunkt des Eisprungs berechnen.

Wer schwanger werden will, sollte die Pille absetzen. Wie lange es nach der letzten Einnahme dauert, bis sich eine Schwangerschaft einstellt, ist individuell verschieden. Das Alter, Pillenpräparat und die Lebensumstände spielen eine Rolle, bis der natürliche Zyklus wieder arbeitet. Grundsätzlich kann eine Frau ab dem ersten Zyklus nach dem Absetzen schwanger werden. Meist dauert es jedoch einige Monate, selten bis zu einem Jahr.

Grundsätzlich sind alle Sexstellungen gut zum Schwangerwerden, bei denen der Penis tief in die Vagina eindringen kann. So müssen die Spermien einen kürzeren Weg zur Eizelle zurücklegen. Neben der Missionarsstellung (Frau unten, Mann oben) erhöhen Positionen, bei denen der Mann von hinten eindringt, die Chance, schwanger zu werden.

Bei Kinderwunsch sollte man sich nicht stressen, Sex sollte Spaß machen. Doch die Überlebensfähigkeit von Eizelle und Samenzelle ist begrenzt: Ein reifes Ei überlebt nur rund 24 Stunden nach dem Eisprung, eine Samenzelle schafft es im optimalen Fall bis zu fünf Tage. Die Chancen auf eine Schwangerschaft stehen deshalb am günstigsten, wenn man drei Tage vor, während und kurze Zeit nach dem errechneten Eisprung Sex hat.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, dass die Frau einen regelmäßigen Zyklus hat und sich der Eisprung zuverlässig einstellt. Um die richtigen Hormone zur passenden Zeit auszuschütten, benötigt der weibliche Körper verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Diese liefern frisches Obst und Gemüse, Fisch, hochwertige Fette und Eiweiße.

Folsäure (Vitamin B9) erhöht zwar nicht direkt die Fruchtbarkeit, der Bedarf an diesem wichtigen Vitamin steigt jedoch in der Schwangerschaft um 50 Prozent. Das Vitamin ist essenziell für die Entwicklung des Embryos in den ersten Schwangerschaftswochen. Wer schwanger werden will, sollte deshalb schon bei Kinderwunsch folsäurereiche Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Informationen erhält man in der Arztpraxis oder Apotheke.

Ob es mit dem Schwangerwerden klappt, hängt auch vom Körpergewicht ab. Denn das Fettgewebe ist wichtig für ein Gleichgewicht der zyklussteuernden Hormone. Untergewicht führt nicht nur zu Mangelerscheinungen, die den Stoffwechsel negativ beeinflussen. Wenn kein Fettgewebe vorhanden ist, werden zudem nicht genügend Hormone gebildet, die für Zyklus und Eisprung nötig sind.

Bei übergewichtigen Frauen werden dagegen zu viele Hormone gebildet – Zyklusschwankungen und ein ausbleibender Eisprung können die Folge sein. Am günstigsten bei Kinderwunsch ist ein Normalgewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 19 und 24 als Orientierungshilfe.

Permanenter Stress ist für den Körper ein Alarmzeichen. Häufig kommt es unter Stress zu Zyklusstörungen oder eine möglicherweise befruchtete Eizelle wird abgestoßen. Sorgen Sie deshalb für einen ausgeglichenen Alltag, regelmäßige Entspannungspausen und ausreichend Schlaf.

Auch regelmäßige Bewegung beeinflusst die Fruchtbarkeit positiv. Wer zum Beispiel regelmäßig schwimmt, laufen geht oder Nordic Walking betreibt, stärkt seinen Organismus und regt den Stoffwechsel an. Das wirkt sich auch günstig auf die Produktion der Samen- und Eizellen aus. Exzessiver Sport und Leistungssport können die Fruchtbarkeit dagegen beeinträchtigen.

Alkohol und Nikotin sollten Paare, wenn sie schwanger werden wollen, nur in Maßen konsumieren – oder ganz darauf verzichten. Denn sie können den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und die Fruchtbarkeit herabsetzen – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Bestimmte Medikamente zum Beispiel gegen Bluthochdruck oder Depressionen können die Fruchtbarkeit reduzieren. Wer schwanger werden will, sollte die*den behandelnde*n Ärztin*Arzt nach möglichen Alternativen fragen.

Bestimmte pflanzliche Wirkstoffe beeinflussen den Hormonhaushalt, können den Zyklus harmonisieren, einen regelmäßigen Eisprung fördern und die Einnistung eines befruchteten Eis unterstützen. Eingesetzt werden zum Beispiel Mönchspfeffer, Frauenmantel, Rosmarin, Eisenkraut oder Storchschnabel in Tees oder als Tropfen. Die Wirkung zeigt sich nicht sofort, sondern erst nach mehreren Wochen oder sogar Monaten.

Häufig wird in der Kinderwunschbehandlung auch alternative Medizin wie Akupunktur angewendet. Zwar ist noch nicht eindeutig erforscht, wie sie in diesem Zusammenhang genau wirkt. Dennoch können die Nadeln helfen, einen regelmäßigen Eisprung herbeizuführen, die Gebärmutter besser zu durchbluten und die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung und Einnistung zu erhöhen.

Auch die Spermienqualität entscheidet darüber, ob eine Befruchtung stattfindet. Einfluss darauf hat die Ernährung: So sollen sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel Beta-Carotin, die Spermien schneller und agiler machen. Rauchen, Alkohol und Übergewicht sind dagegen schädlich und können die Fruchtbarkeit beim Mann negativ beeinflussen.

Wer nach einem Jahr trotz regelmäßigem und ungeschütztem Sex nicht schwanger ist, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. So können Ursachen für die mögliche Unfruchtbarkeit ermittelt und behandelt werden. Klappt es auf natürlichem Weg nicht, gibt es die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung, die in der Regel eine Hormonbehandlung erfordert.