Calcium carbonicum: Wirkung und Anwendungsgebiete
Der Wirkstoff Calcium carbonicum gilt in der Homöopathie als Multitalent. Welche Anwendungsgebiete das homöopathische Arzneimittel hat und welche Wirkung sie entfaltet, lesen Sie hier.
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Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Calcium carbonicum?
Der homöopathische Wirkstoff Calcium carbonicum bezeichnet ein Kalkgemisch, das aus den inneren Teilen der Austernschale hergestellt wird. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name Austernschalenkalk.
Weitere gebräuchliche Namen sind Calcium carbonicum Hahnemanni oder Calcarea carbonica.
und seine Anwendungsgebiete
Calcium carbonicum wird vor allem bei häufigen Infekten mit anhaltendem, dicken Schleim aus Rachen und Nase angewendet. Auch bei Polypen in Nase, Ohren, Blase und Uterus, bei häufigem Sodbrennen und wechselndem Stuhl sowie Stoffwechselstörungen kommt es zum Einsatz.
Weitere Anwendungsgebiete sind Menstruationsstörungen, verzögerte Entwicklung des Knochenapparats, zum Beispiel lange offenbleibende Fontanellen bei Säuglingen oder Rückenschmerzen bei erblich bedingten Veränderungen der Wirbelsäule, etwa Wirbelsäulenverkrümmung. Calcium carbonicum zeigt Wirkung bei ständigem Hungergefühl, falscher Ernährungsweise und deren Folgen wie Mangelernährung und Übergewicht.
Leitsymptome für Calcium carbonicum
In der Homöopathie berücksichtigt man nicht nur die körperlichen Beschwerden, sondern auch die Persönlichkeit und konstitutionellen Merkmale der Patient*innen, um das passende Mittel zu finden. Ein Beispiel dafür sind sogenannte „Calcarea-Typen“ – Menschen, die häufig über ein ständiges Kältegefühl klagen, besonders an Händen und Füßen, und stark schwitzen, vor allem nachts und am Kopf. Der Schweiß ist dabei oft säuerlich im Geruch.
Auch Verdauungsprobleme spielen bei Calcarea-Patient*innen eine zentrale Rolle. Typisch sind saurer Durchfall oder saures Erbrechen, begleitet von einer Neigung zu Übergewicht, die in manchen Fällen sogar zu Adipositas führt. Menschen, denen Calcium carbonicum hilft, haben oft eine Vorliebe für üppiges Essen.
Alle Leitsymptome im Überblick:
- geringe Leistungsfähigkeit
- schnelle Ermüdung
- Hautprobleme
- Empfindlicher Magen
- Neigung zu Infekten und geschwollene Lymphknoten
- Menstruationsprobleme
- Kurzatmigkeit
Typische Potenzen und Dosierung
Calcium carbonicum kommt typischerweise nach einer ausführlichen Anamnese bei einer*einem erfahrenen Homöopath*in zum Einsatz, kann aber auch von Laien eingesetzt werden, zum Beispiel bei häufiger Infektanfälligkeit.
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (Dzhä) empfiehlt für die Selbstmedikation bis zu viermal am Tag die Potenzen C oder D12. Je Gabe lässt man zwei bis drei Globuli beziehungsweise Tropfen im Mund zergehen. Eine Viertelstunde vor sowie nach der Einnahme sollte nichts gegessen oder getrunken werden.
Calcium carbonicum: Ähnlich wirkende homöopathische Mittel
Zu jedem homöopathischen Mittel liegt ein Arzneimittelbild vor. Dieses beschreibt die typischen Symptome, die das Arzneimittel lindern kann, und dient als Vergleichsgrundlage bei der Auswahl der passenden Therapie für Patient*innen.
Um das am besten geeignete Präparat zu finden, ist es daher hilfreich, auch andere homöopathische Mittel zu kennen, die ähnliche Symptome behandeln. So lässt sich gezielter entscheiden, welches Mittel die individuellen Beschwerden optimal abdeckt.
Bei Calcium carbonicum sind das folgende homöopathische Arzneimittel:
Graphites: Geeignet für Personen mit einer Veranlagung zu Fettleibigkeit, wobei auffällige Hautprobleme als charakteristisches Hauptsymptom gelten.
Calcium phosphoricum: Eingesetzt bei früh einsetzender Menstruation, die sich durch eine besonders hellrote Blutung auszeichnet.
Arsenicum album: Hilfreich bei Schnupfen, der typischerweise wässrig und brennend ist.
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