Globuli – das steckt in den homöopathischen Kügelchen
Globuli sind als Darreichungsform in der Homöopathie sehr beliebt: Sie passen in jede Reiseapotheke und sind flexibel für alle Familienmitglieder einsetzbar. Doch was steckt in den Kügelchen?
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Die Liste homöopathischer Heilmittel ist lange und vielfältig. Ob Arnica oder Belladonna, bei Kopfschmerzen oder gegen Schmerzen durch das Zahnen – die Wirkstoffe können geschluckt, gelutscht oder gecremt werden. Doch am liebsten werden homöopathische Arzneimittel in Form kleiner Kügelchen – der Globuli – gekauft. Diese bergen einige Vorteile im Vergleich zu anderen Darreichungen und sind sehr flexibel in der Dosierung. Aber was sind Globuli eigentlich?
Der Begriff "Globuli" (lat. Kügelchen, Einzahl "Globulus") bezeichnet die Darreichungsform eines Arzneimittels und nicht den Inhalt eines Produkts. Das bedeutet, dass Globuli nicht zwangsläufig komplementärmedizinisch sind, da auch in anderen Bereichen dieser Begriff verwendet wird. Jedoch werden Globuli im Allgemeinen vor allem mit Homöopathie, ferner mit Schüssler-Salzen oder Bachblüten in Verbindung gebracht.
Die Streukügelchen mit etwa einem Millimeter Durchmesser bestehen aus Saccharose (Haushaltszucker), sie werden bei der Herstellung mit dem entsprechenden Wirkstoff besprüht und anschließend luftgetrocknet.
Potenzen und Ausgangsstoffe von Globuli
Viele Ausgangsstoffe für die Herstellung homöopathischer Arzneispezialitäten wären unter alltäglichen Umständen für den Menschen giftig oder sogar tödlich. Durch Potenzierung (Verdünnung) werden diese medizinisch nutzbar gemacht, indem sie den Körper beim Heilungsprozess unterstützen.
Homöopathische Stoffe können aus Pflanzen, Tieren, Mineralien oder aus bereits infiziertem Gewebe gewonnen werden, um diese anschließend zu verdünnen. Je nach Verhältnis unterscheidet man D-Potenzen (1:10), C-Potenzen (1:100) und LM- bzw. Q-Potenzen (1:5.000). Die somit potenzierten Ausgangsstoffe werden in Salben, Tropfen, Tabletten und Streukügelchen angeboten.
Vorteile von Globuli
Globuli sind die beliebteste Art und Weise, homöopathische Arzneimittel einzunehmen. Dies hat mehrere Gründe.
Der Trägerstoff von Tabletten ist meist Laktose. Globuli bestehen aus Saccharose und können somit auch bei Laktoseintoleranz bedenkenlos genommen werden.
Durch ihren süßen Geschmack sind die Kügelchen auch bei kleinen Patienten sehr beliebt und werden lange genug im Mund aufgelöst, um die Wirkung optimal zu entfalten. Globuli sind außerdem alkoholfrei.
Da es sich um eine sehr kleine Darreichungsform handelt, können bereits Säuglinge mit Globuli behandelt werden.
Nicht nur klein, sondern auch leicht sind die homöopathischen Streukügelchen – daher lassen sie sich gut transportieren und eignen sich für die Reiseapotheke.
Abgesehen von der sogenannten homöopathischen Erstverschlimmerung (Verschlechterung der Beschwerden vor Verbesserung), die unter Umständen auftreten kann, sind Globuli sehr nebenwirkungsarm.
Globuli in der Hausapotheke
Zur Selbstmedikation empfehlen sich insbesondere niedrige Potenzen bis D12 beziehungsweise bis C12, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. Höhere Potenzen sollten unbedingt mit einem Homöopathen abgesprochen werden, da diese eine detaillierte und individuelle Anamnese erfordern. Meist kommen hohe Potenzen bei chronischen oder psychischen Problemen zum Einsatz und müssen vom homöopathisch geschulten Heilpraktiker oder Arzt verschrieben werden.
Zur Selbstbehandlung akuter Beschwerden werden die angesprochenen tiefen Potenzen (bis D12 und bis C12) genommen. Für die Dosierung gibt es einige Richtwerte, die jedoch von Person zu Person abweichen können.
Erwachsene: alle 30 bis 60 Minuten fünf Globuli bis Besserung eintritt, maximal sechsmal täglich (tiefe Potenzen)
Kinder: Säuglinge bis zum 1. Lebensjahr ein Drittel, Kinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte, größere Kinder bis zum 12. Lebensjahr zwei Drittel der Erwachsenendosis
Durchfall, Kopfschmerzen, Zahnen, Gliederschmerzen und Fieber gehören zu den Erkrankungen, die besonders häufig durch homöopathische Selbstmedikation behandelt werden. Doch welche Wirkstoffe finden bei welchen Beschwerden Anwendung?
Wichtige Tipps zur Einnahme von Globuli
Globuli am besten unter der Zunge auflösen und nicht sofort schlucken, da die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Werden Globuli in Wasser aufgelöst, nicht mit einem Metalllöffel umrühren, da dieser die sensible, feinstoffliche Zusammensetzung stört und somit die Wirkung mindert. Holz- oder Porzellanlöffel verwenden!
Mindestens eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme von Globuli nicht essen oder trinken.
Mindestens eine halbe Stunde nach der Einnahme den Kontakt mit starken ätherischen Ölen wie Kampfer/Campher oder Menthol vermeiden. Letzteres ist häufig auch in Zahnpasten enthalten.
Verzicht auf koffeinhaltige und alkoholische Getränke.
Bitte immer an die Dosierungsempfehlung im Beipackzettel oder des Apothekers/Therapeuten halten!
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