Paprika: Gesund – ob rot, gelb oder grün!
Paprika hat je nach Farbe ein anderes Aroma, grüne Paprikas schmecken leicht bitter, rote Paprikas fruchtig-süß. Doch welche Sorte ist am gesündesten und was hat der Reifegrad damit zu tun? Diese wertvollen Inhaltsstoffe stecken in dem Gemüse!
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Paprika bringt Farbe ins Essen: Das bunte Gemüse regt den Appetit an und ist sehr gesund: Eine mittelgroße Paprika deckt bereits den Tagesbedarf an Vitamin C.
Im Überblick:
- Warenkunde &Saison
- Paprikasorten
- Inhaltsstoffe
- Gesunde Wirkung
- Capsaicin in Paprika
- Blähungen
- Lagerung & Verwendung
- Rezept: Gefüllte Paprika
Paprika: Warenkunde und Saison
Paprika (Capsicum) ist eine Pflanzengattung, das Gemüse gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse. Die Gattung umfasst mehrere Arten, wobei die meisten Zuchtsorten auf die Art Capsicum annuum zurückgehen. Paprikas, zu denen auch der Chili gehört, sind eng verwandt mit Kartoffeln, Tomaten und Auberginen. Die Früchte werden häufig als Schote bezeichnet, botanisch handelt sich jedoch bei Paprikas um Beeren.
Ihren Ursprung hat die Paprikapflanze in Süd- und Mittelamerika, wo sie bereits 5.000 Jahre vor Christus angebaut wurde. Heutzutage wird die Paprika weltweit angebaut, sie gedeiht am besten in gemäßigtem und tropischem Klima. Im Gewächshaus kann die Pflanze auch das ganze Jahr über bei niedrigeren Temperaturen wachsen.
Frische Paprika ist das ganze Jahr erhältlich. Die Wintermonate bilden jedoch die Hauptsaison. Dann schmeckt das Gemüse sehr fruchtig und enthält besonders viele Vitamine.
Paprikasorten: Wieso rote Paprika am gesündesten ist
Bei roten, grünen und gelben Paprikas handelt es sich stets um die selbe Sorte. Die Farbe der Paprika zeigt, in welcher Reifephase das Gemüse geerntet wurde. Grüne Paprika sind noch unreif geerntete Früchte. Sie haben noch wenig Eigengeschmack und enthalten auch weniger Vitamin C als die roten Früchte. Grüne Paprika genießt man deshalb am besten gekocht oder gebraten. Bei gelben Schoten ist der Reifegrad schon etwas ausgeprägter, was sich auch im Geschmack widerspiegelt.
Voll ausgereifte Paprika erstrahlen in kräftigem Orange oder Rot, sie enthalten dann die meisten Vitalstoffe und haben einen intensiven, aromatischen Geschmack.
Zudem gibt es verschiedene Züchtungen, die sich in Länge und Farbe von der gängigen Gemüsepaprika unterscheiden. Beliebt sind beispielsweise:
- Hornpaprika
- Spitzpaprika
- Snackpaprika
- Kirschpaprika
- Tomatenpaprika
Auch Chilisorten wie die Peperoni gehören dazu, sie sind meist schärfer.
Inhaltsstoffe und Nährwerte: Wie viele Kalorien hat Paprika?
Frische Paprikas schmecken häufig süß, trotzdem haben sie verhältnismäßig wenig Kalorien: Rund 37 Kilokalorien (kcal) liefert 100 Gramm rote Paprika, grüne Paprika im Gegensatz nur 20 Kilokalorien. Im getrockneten Zustand kommt das Paprikagewürz auf rund 290 kcal, es wird meist jedoch nur in sehr kleinen Mengen verwendet.
Das Gemüse ist fettarm und liefert reichlich Ballaststoffe, damit eignet sich Paprika hervorragend zum Abnehmen: Sie hält lange satt und dank des süßen Geschmacks, verringt sie Heißhungerattacken.
Zudem enthält Paprika jede Menge wichtiger Vitamine und Mineralstoffe:
Vor allem rote und gelbe Paprikas enthalten zudem Carotinoide, welche die Zellen vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen.
Gesundheitliche Wirkung: Paprika als Heilpflanze
Außerdem enthält die Paprikaschote Capsaicin, eine Substanz, die unter anderem den Kreislauf anregt. Auf die Haut aufgetragen, hemmt dieser Inhaltsstoff die Schmerzweiterleitung der Nerven. Gemüsepaprika enthält nur wenig Capsaicin. Besonders viel davon hingegen steckt in der scharfen Züchtungen wie den zahlreichen Chili-Sorten. Der scharf schmeckende Stoff sitzt insbesondere in den weißen Scheidewänden und Kernen.
Zudem unterstützen die zahlreichen enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe die Gesundheit:
- Immunsystem: Zink und Vitamin C stärken den Körper und unterstützen ihn bei der Infektabwehr und im Schutz vor einer Erkältung.
- Herz: Kalium ist beteiligt an der Regulation des Herzschlags, ein Mangel kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
- Schöne Haut: Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, er schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Besonders häufig wird es in der Hautpflege eingesetzt. Der Stoff beugt Hautalterung und Entzündungsprozessen vor.
- Carotinoide: Die Pflanzenfarbstoffe wirken antioxidativ und entzündungshemmend, zudem stärken sie das Immunsystem. Beta-Carotin (Provitamin A), welches zu der Gruppe gehört, ist zudem eine Vorstufe von Vitamin A, welches für die Augen besonders wichtig und am Sehprozess beteiligt ist.
Capsaicin gegen Verspannungen
Gegen schmerzhafte Muskelverspannungen etwa hilft eine Massage mit Chili-Öl. Dafür zwei oder drei Chilis in ein verschließbares Gefäß füllen und mit etwa 200 Milliliter Olivenöl übergießen, im Anschluss zwei Wochen ruhen lassen. Danach ein paar Tropfen Öl auf die schmerzende Stelle geben und behutsam einmassieren. Die Haut wird warm, das verspannte Gewebe lockert sich langsam. Zudem ist Capsaicin auch in Wärmepflastern aus der Apotheke oder Drogerie enthalten, diese können einfach auf die schmerzende Stelle geklebt werden. Dort fördern sie die Durchblutung und entkrampfen den Muskel.
Vorsicht: Capsaicin darf nicht an Schleimhäute oder ins Auge gelangen, deshalb sollten bei der Verwendung von capsaicinhaltigen Produkten wie Öl, Pflaster und Salben Handschuhe getragen oder zumindest im Anschluss gründlich die Hände gewaschen werden.
Darüber hinaus wird derzeit die heilende Wirkung des scharfen Inhaltsstoff noch weiter erforscht, so deuten bisherige Studien vorsichtig darauf hin, dass Capsaicin möglicherweise zur Prävention von Krebs eingesetzt werden könnte sowie in der Schmerztherapie. Auch bei der Gewichtsreduktion könnten der Stoff helfen.
Paprika: Blähungen und Verdauungsstörungen
Obwohl Paprika einen hohen Ballaststoffanteil hat, gehört sie nicht gerade zu den verdauungsfördernden Lebensmitteln. Viele Menschen bekommen von dem Gemüse Blähungen oder sogar Durchfall. Insbesondere roh ist Paprika eher schwer bekömmlich, gekocht wird sie eher vertragen.
Paprika: Tipps zur Lagerung und Verwendung
Paprika lässt sich zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur oder bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern. In geputztem Zustand oder als Bestandteil von Speisen bleiben die Schoten auch nach dem Einfrieren aromatisch und knackig.
Kleine, kugelige bis spindelförmige Früchte (Chilischoten und Gewürzpaprika) schmecken scharf. Sie werden getrocknet und zu Paprikapulver verarbeitet. Delikatesspaprika und edelsüße Paprika finden wegen ihrer milden Würze hierzulande am meisten Verwendung. Die Schärfe von Rosenpaprikapulver ist eine Warnung wert: Darin sind auch die sehr scharfen Samenkörner und Scheidewände mit vermahlen. Vitamin C enthält Paprikapulver keines mehr.
Paprika können roh in Salaten oder pur sowie gedünstet und gegrillt gegessen werden. Sie sind Bestandteil vieler mediterraner Gerichte. Gefüllt schmecken sie besonders lecker, zum Beispiel mit Hackfleisch und Reis. Mit Hirse, Couscous, Käse, Reis und Tomatensauce lassen sich gefüllte Paprika aber ebenso gut vegetarisch zubereiten. Suppen und Soßen auf Paprikabasis schmecken zu Pasta und Hackfleisch.
Rezept: Gefüllte Paprika mit Reis (vegetarisch)
Zutaten für vier Personen:
- 240 g Langkornreis
- 4 rote Paprikaschoten
- 1 EL Tomatenmark
- 4 Knoblauchzehen
- 180 Gramm Feta
- 1 Zwiebel
- Salz und Pfeffer
- 2 TL Olivenöl zum Einfetten
- Frischer Thymian
Zubereitung:
- Reis mit etwas Salz garen.
- Knoblauch und Zwiebel ein feine Würfel schneiden.
- Feta zerkleinern.
- Tomatenmark mit etwas Wasser glatt rühren und unter den fertigen Reis mischen.
- Knoblauch, Zwiebeln und Feta zu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Paprika waschen. Deckel der Paprikas abschneiden und Kerne entfernen.
- Füllung in die Schoten geben, Deckel auf die gefüllten Paprikas setzen.
- In einer gefetteten Form im vorgeheizten Backofen für 20 Minuten bei 200 Grad Ober- und Unterhitze backen.
- Mit Thymian garniert servieren
Pro Portion: 423 kcal
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