Fitness für die grauen Zellen

Gehirnjogging: Diese Übungen steigern die geistige Leistungsfähigkeit

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Unserer Figur widmen wir oft mehr Aufmerksamkeit als unserer geistigen Fitness. Dabei können wir auch sie trainieren! Gehirnjogging ist eine ideale Möglichkeit: Mithilfe verschiedener Übungen lässt sich die Gedächtnisleistung stärken.

Sudoku Rätsel
© iStock.com/tonivaver

Gehirnjogging, Brainwalking, Neurobic – welchen Namen man für das geistige Training auch wählen mag, das Ziel ist gleich: fit im Kopf sein und es möglichst lange bleiben. Wenige Minuten Gehirnjogging pro Tag erzielen bereits einen Erfolg. Langfristig steigert mentales Training die kognitiven Fähigkeiten. Dafür muss man allerdings regelmäßig üben.

Gehirnjogging – Konditionstraining für den Kopf

Je häufiger der Geist beschäftigt wird, desto mehr Nervenzellen verbinden sich im Gehirn und desto fitter wird unser Kopf. Gehirnjogging fordert in erster Linie den Arbeitsspeicher unseres Gehirns. Er trägt die Hauptlast der Informationsverarbeitung: Hier werden alle Wahrnehmungen bewertet, sortiert und miteinander verknüpft.

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Übungen allmählich steigern

Es gibt unzählige Methoden zur Steigerung der mentalen Fitness. Nach Auffassung von Dr. Siegfried Lehrl, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Gehirntraining e.V. (GfG), umfasst ein wirksames Gehirnjogging Übungen zur Förderung der Gedächtnis-, Kreativitäts-, Konzentrations- und Durchhalteleistungen, zur Steigerung von Aufmerksamkeit und Intelligenz sowie der sensomotorischen Koordination, die die Steuerung und Kontrolle von Bewegungen einschließt.

Zuerst aufwärmen

Gehirnjogging sollte mit einer Aufwärmphase beginnen. Dafür eignen sich einfache Übungen, zum Beispiel:

Kreisen Sie in einem Zeitungsartikel möglichst zügig alle Worte mit "en" ein.

In schnellem Wechsel spielt sich hierbei Suchen, Erkennen und Handeln ab. Der Effekt: Das Gehirn fährt den Arbeitsspeicher hoch und Sie werden immer schneller.

Gehirnjogging – Schnell und unkompliziert mit unseren Übungen

Nach wenigen Minuten Aufwärmtraining sind Sie bereit für komplexere Übungen. Diese trainieren gezielt und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden die Merkspanne oder die Informationsgeschwindigkeit. Dabei gilt es, Zahlen- und Buchstabenkombinationen zu erkennen, zu ordnen und neu zusammenzusetzen oder Strukturen, Bilder und geometrische Formen zu erkennen.

Übung Zahlenkombinationen:

Online-Spiel Sudoku

Übung Buchstabenkombinationen:

Online-Spiel Hangman

Gehirnjogging ganz nebenbei

Nicht immer sind spezielle Tools und Tests nötig, um die mentale Fitness zu trainieren. Allein der Alltag bietet dazu vielfältige Möglichkeiten. Trainingseffekte können Sie erzielen, indem Sie zum Beispiel Ihren Tagesablauf planen, kreativ schreiben, Informationen bewusst aufnehmen (Vortrag, Film, Museumsbesuch) oder als Zeitvertreib puzzlen, Memory, Sukdoku oder andere Logikspiele spielen. Weniger geeignet sind Routinetätigkeiten, Medienberieselung und Kampfspiele auf dem Computer, da sie geistig zu wenig oder zu einseitig fordern.

Es lohnt sich, auch im Urlaub das Gedächtnis auf Trab zu halten. Orientieren Sie sich dabei an den eigenen Interessen: Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie sich etwas näher mit der Kultur Ihres Urlaubslandes beschäftigen, die exotische Pflanzenwelt erkunden oder die Sprache lernen?

Pausen einlegen, Sport treiben

Unser Gehirn braucht generell Pausen, um leistungsfähig zu bleiben. Bei geistigen Tätigkeiten brauchen wir nach 30 bis 90 Minuten eine Entspannungsphase. Spätestens wenn sich akute Unlust einstellt, sollten Sie sich eine Auszeit von Ihrer Tätigkeit gönnen. Manchmal hilft schon ein Blick aus dem Fenster.

Gehirnjogging allein hält unseren Geist nicht fit. Auch körperliche Bewegung sollte man nicht vernachlässigen: Studien haben gezeigt, dass Sport nicht nur gut fürs Herz, sondern auch für die kognitive Leistung ist. Sogar das Risiko für Krankheiten kann sinken: Ältere Menschen, die sich regelmäßig bewegen, haben zum Beispiel ein um 37 Prozent verringertes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Hilfreich ist dabei sogar Bewegung im Alltag wie Treppensteigen und zur U-Bahn gehen. "Man muss nicht gleich Marathon laufen", bestätigt Professor Gerd Kempermann vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen.

Sport stärkt Gedächtnis durch gesteigerte Durchblutung

Mit einem Mindestmaß an Anstrengung sollte die Aktivität aber schon verbunden sein. Denn die Experten vermuten, dass eine verbesserte Denkfähigkeit mit der Durchblutung zusammenhängt: Das Gehirn bekommt mehr Nährstoffe, wenn sich die Leistung von Herz und Gefäßen durch Sport erhöht. Durch Entspannungsübungen oder Muskeldehnung lässt sich die Hirnleistung dagegen Studien zufolge nicht steigern.

Je nach Dauer der Belastung hat die Bewegung den Wissenschaftlern zufolge verschiedene Effekte: Wer bis zu einer Stunde sportelt, kann Informationen besser verarbeiten und schneller reagieren. Wer länger aktiv ist, ist aufmerksamer und kann sich Dinge besser merken. Die therapeutische und vorbeugende Wirksamkeit von Bewegung sei durch zahlreiche Studien so gut belegt wie für keine andere allgemeine Maßnahme, sagt Neurologe Kempermann. Er rät deshalb, körperliche und geistige Aktivität zu verbinden, um das Gehirn offen für Neues zu halten.

Dreimal pro Woche 30 Minuten Ausdauertraining sind ein gutes Maß, um Körper und Geist fit zu halten. Zum Einstieg reicht auch schon zweimal eine Viertelstunde Bewegung aus. Wer fitter ist, steigert die Aktivität bis auf viermal eine Stunde pro Woche. Ruhige, gleichförmige Bewegungsabläufe bringen dabei mehr als Krafttraining. Geduld und das Hinarbeiten auf ein realistisches Ziel sind wesentlicher Bestandteil des Fitnessprogramms. Hilfreich ist es, Sport fest in den Alltag zu integrieren und mit gesunder Ernährung und ausreichend Schlaf zu kombinieren.

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