Vitamin A (Retinol): Diese Lebensmittel beugen Mangel vor
Vitamin A (Retinol) ist unter anderem wichtig für gesunde Augen und die Embryonalentwicklung. Einem Mangel gilt es vorzubeugen, Schwangere müssen ebenso eine Überdosierung vermeiden. Vitamin A steckt vor allem in Leber, aber auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Karotten, Kürbis und Aprikosen ist seine Vorstufe Beta-Carotin enthalten.
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Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin und auch bekannt als Retinol, welches die Transportform von Vitamin A darstellt. Als Retinsäure wird auch die biologisch aktive Form bezeichnet, während Retinal für den Sehvorgang zuständig ist. Für gesunde Zellen und Gewebe ist Vitamin A essenziell. Von einem Mangel sind vor allem Kinder im Vorschulalter und Schwangere betroffen.
Artikelinhalte im Überblick:
- Vitamin A im Körper
- Schwangerschaft und Vitamin A
- Symptome Vitamin A-Mangel
- Tagesbedarf
- Lebensmittel mit Vitamin A
Vitamin A: Aufgaben im Körper
Vitamin A wird manchmal als "Augenvitamin" bezeichnet, da es zur Erhaltung der normalen Sehkraft beiträgt. Ein Abkömmling des Vitamins ist als Sehfarbstoff (Rhodopsin) in den Stäbchen der Netzhaut dafür zuständig, Lichtreize in Signale für das Gehirn zu verwandeln. Stäbchen sorgen dafür, dass man auch bei schlechter Beleuchtung sehen kann.
Vitamin A hat folgende Aufgaben im Körper:
Entwicklung des Embryos: Vitamin A ist bei der Entwicklung vieler Gewebe und Strukturen beteiligt. Dazu zählen zum Beispiel das angeborene Immunsystem, die Augen, das zentrale Nervensystem, das Herz, die Lungen und die Formung der Gliedmaßen.
Immunsystem: Haut und Schleimhäute werden von Vitamin A geschützt. Es hält sie intakt und stärkt damit die Abwehrkräfte: Bakterien und Viren haben es schwerer in den Körper zu gelangen, wenn sich die Schleimhäute von Rachen, Darm und Scheide in gutem Zustand befinden. Zudem stimuliert es die Bildung von Antikörpern. Vitamin A trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Fruchtbarkeit: Vitamin A beeinflusst die Bildung von Geschlechtshormonen sowie die Anzahl und Beweglichkeit von Spermien.
Eisenstoffwechsel: Liegt eine Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel) vor, kann ein Vitamin A-Mangel diese verschlechtern.
Vitamin A-Überdosierung in Schwangerschaft vermeiden
Schwangere müssen besonders vorsichtig in der Versorgung mit Vitamin A sein: Für sie ist eine wiederholte Aufnahme von täglich drei Milligramm schon zu viel. Das gilt vor allem für das erste Drittel der Schwangerschaft. Denn Schäden am Ungeborenen und Aborte sind durch eine Überdosierung von Vitamin A nicht auszuschließen.
Deswegen sollen schwangere Frauen unter anderem auf den Verzehr von Leber oder Lebertran verzichten. Diese Lebensmittel enthalten sehr viel Vitamin A. Schwangeren wird ab dem vierten Monat eine tägliche Aufnahme von 800 Mikrogramm Vitamin A empfohlen.
Tagesbedarf an Vitamin A
Alter | Retinol (Mikrogramm pro Tag) | |
1 bis 4 Jahre | 300 | |
4 bis 7 Jahre | 350 | |
7 bis 10 Jahre | 450 | |
10 bis 13 Jahre | 600 | |
männlich | weiblich | |
13 bis 15 Jahre | 800 | 700 |
15 bis 19 Jahre | 950 | 800 |
19 bis 25 Jahre | 850 | 700 |
25 bis 51 Jahre | 850 | 700 |
51 bis 65 Jahre | 850 | 700 |
65 Jahre und älter | 800 | 800 |
Schwangere (ab 4. Monat) | 800 |
|
Stillende | 1300 |
Vitamin-A-Mangel erkennen
Der Körper kann Vitamin A in relativ großen Mengen speichern. Deshalb dauert es bei einer Unterversorgung lange, bis Mangelerscheinungen auftreten. Bei Neugeborenen reicht der Speicher an Vitamin A ohne weitere Zufuhr bis zu drei Wochen, bei Erwachsenen bis zu einem Jahr.
Symptome für einen Mangel an Vitamin A:
Nachtblindheit : Erstes Anzeichen eines Mangels ist eine gestörte Anpassung des Auges an schlechte Lichtverhältnisse. Im weiteren Verlauf stellt sich ein Mangel an Tränenflüssigkeit ein, schließlich verhornt die Augenbindehaut. Ein schwerer Mangel kann sogar zur Erblindung führen.
Trockene Haut und Schleimhäute: Ein Vitamin-A-Mangel zeigt sich zudem deutlich an Haut und Schleimhäuten: Sie trocknen aus, verhornen übermäßig und werden rissig. Dadurch können sie ihre Barrierefunktion nicht mehr ausüben und Vitamin A fehlt im Immunsystem fehlt, weshalb die Anfälligkeit für Infekte steigt. Auch eine schlechtere Wundheilung kann auftreten.
Unterernährung und Erkrankungen, die die Fettaufnahme im Darm stören, begünstigen einen Vitamin-A-Mangel. Gefährdet sind Menschen, die eine strenge Low-Fat-Ernährung einhalten. Denn sie können das fettlösliche Vitamin A nicht resorbieren.
Vegetarier haben dagegen kaum einen Mangel zu befürchten: Neben Leber, Fleisch und Eiern enthalten sehr viele pflanzliche Lebensmittel genügend Vitamin A, um den Tagesbedarf zu decken. Zu den besten Lieferanten zählen unter anderem Süßkartoffeln, Kürbisse, Spinat, Feldsalat, Grünkohl und Karotten.
Lebensmittel mit viel Vitamin A
Lebensmittel | Portionsgröße in Gramm | Gehalt pro Portion in Mikrogramm |
Geflügel und Innereien | ||
Kalb: Niere | 100 | 210 |
Suppenhuhn | 100 | 260 |
Huhn: Leber | 100 | 12800 |
Schwein: Leber | 100 | 39100 |
Wurst | ||
Leberwurst | 45 | 657 |
Leberwurst, mager | 45 | 765 |
Gemüse | ||
Kopfsalat | 100 | 245 |
Möhrensaft | 100 | 437 |
Chicorée | 100 | 572 |
Mangold, roh | 100 | 588 |
Feldsalat | 100 | 663 |
Spinat, roh | 100 | 549 |
Grünkohl, roh | 100 | 1447 |
Paprika, gedünstet | 100 | 200 |
Kürbis, roh | 200 | 1666 |
Käse | ||
Mascarpone | 45 | 234 |
Camembert 60 % Fett i. Tr. | 45 | 248 |
Obst | ||
Aprikosen, getrocknet | 20 | 1158 |
Aprikosennektar (40 % Frucht) | 200 | 210 |
Aprikosen in Dosen | 200 | 262 |
Mango | 100 | 201 |
Honigmelone | 100 | 783 |
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