Potenzprobleme

Erektionsstörung beim Mann: Ursachen und Therapie

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Die Ursache einer Erektionsstörung (erektile Dysfunktion) beim Mann ist nicht immer eindeutig. Infrage kommen etwa körperliche Erkrankungen oder auch Stress. Welche Auslöser gibt es und was können Betroffene tun?

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© Getty Images/jacoblund (Symbolbild)

Kurzübersicht

Definition: Eine erektile Dysfunktion liegt vor, wenn ein Mann keine Erektion bekommen kann oder diese für die Dauer des Geschlechtsakts nicht ausreicht.

Ursache: Häufige Auslöser sind etwa psychische Probleme, körperliche Erkrankungen, die mit Störungen der Blutgefäße oder des Nervensystems einhergehen sowie Nebenwirkungen bestimmter Medikamente.

Was hilft: Medikamente (vor allem PDE-5-Hemmer wie Viagra), mechanische Hilfsmittel und eine Umstellung des Lebensstils mit Sport und gesunder Ernährung können helfen. Wichtig ist die Therapie möglicher Grunderkrankungen.

Artikelinhalte im Überblick:

Erektionsstörung: 11 Hausmittel und Tipps

Was ist eine Erektionsstörung?

Eine Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) beim Mann besteht, wenn der Penis nicht oder nicht ausreichend steif wird. Im medizinischen Verständnis liegt eine erektile Dysfunktion vor, wenn dies ab etwa 70 Prozent der Versuche der Fall ist. Bei dauerhaften Potenzproblemen spricht man auch von Impotenz.

Davon zu trennen ist eine Orgasmusunfähigkeit, wenn also eine Erregung bei sexueller Stimulation auftritt, aber die Reizschwelle zum Samenerguss nicht überschritten werden kann.

Erektionsstörung im höheren Alter häufig

Je älter ein Mann ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er mit Erektionsstörungen zu tun hat. Während bei Männern um das 30. Lebensjahr etwa zwei Prozent Potenzprobleme haben, sind es bei den über 60-Jährigen rund die Hälfte.

Erektionsstörung: Mögliche Ursachen

Nur wenn sich die nerven- und muskelregulierten Hohlräume im Penis (Schwellkörper) ausreichend mit Blut füllen, wird eine Gliedsteife erreicht. Dafür verantwortlich ist ein Zusammenspiel aus Nerven, Hormonen, Muskeln und Blutgefäßen.

Da dieser Prozess sehr komplex ist, sind die Ursachen einer Erektionsstörung dementsprechend vielfältig. Oft sorgen mehrere Faktoren gleichzeitig dafür, dass es zu einem reduzierten Blutfluss in den Schwellkörpern des Penis kommt.

Körperliche Ursachen für Erektionsstörung

Vor allem im höheren Alter sind Potenzprobleme häufig ein Begleitsymptom von anderen Erkrankungen, etwa des Nervensystems oder der Gefäße. Dazu gehören zum Beispiel:

Auch genitale Auffälligkeiten wie eine Penisverkrümmung oder operative Eingriffe (etwa eine Prostataoperation) können Ursache einer Erektionsstörung sein.

Bei vielen Männern sinkt im Alter zudem der Testosteronspiegel. Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Ein Mangel kann zu sexueller Unlust und Erektionsproblemen führen.

Erektionsstörung hat oft psychische Gründe

Gerade bei jüngeren Patienten sind die Erektionsprobleme häufig auf psychische Ursachen zurückzuführen. So können Stress, Erschöpfung, zwischenmenschliche Probleme oder Depressionen dafür sorgen, dass der Penis nicht steif wird oder während des Geschlechtsverkehrs frühzeitig erschlafft.

Zudem kann eine erektile Dysfunktion situationsbedingt sein. Dann sorgen bestimmte Orte, Zeiten oder Personen für die Potenzschwierigkeiten.

Zu den weiteren Ursachen gehören außerdem:

  • Bestimmte Medikamente: Arzneimittel wirken sich mitunter ungünstig auf die Potenz aus, dazu zählen Antidepressiva oder Antihypertensiva (Mittel gegen Bluthochdruck).

  • Lebensstil: Eine wichtige Ursache für die Störung ist der Lebensstil. Häufiges Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, Übergewicht und ungesunde Ernährung können die Blutgefäße schädigen und die Durchblutung der Schwellkörper im Penis behindern.

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Selbsttest
Selbsttest: Habe ich eine Erektionsstörung?

Eine Erektionsstörung beim Mann liegt vor, wenn der Penis nicht ausreichend steif wird. Die Ursachen dafür sind zahlreich und reichen von körperlichen Erkrankungen wie Diabetes mellitus bis hin zu psychischen Problemen, etwa Stress.

Fragen Sie sich, ob Sie an einer Erektionsstörung leiden, kann der Selbsttest eine erste Auskunft geben. Dieser basiert auf dem sogenannten IIEF-Score ("International Index of Erectile Function") und bezieht sich auf die persönlichen Aktivitäten in den letzten vier Monaten. Darunter fällt nicht nur Geschlechtsverkehr, sondern auch – wenn nicht anders angegeben – Selbstbefriedigung.

Bitte beachten: Der Selbsttest kann und will keine ärztliche Diagnose ersetzen. Wer vermutet, eine Erektionsstörung zu haben, sollte sich in einer urologischen Praxis untersuchen lassen. Ärztliche Abklärung ist besonders wichtig, da auch leichte Potenzprobleme auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen können.

Was hilft bei einer Erektionsstörung?

Zur Behandlung der Erektionsstörung werden je nach Ursache verschiedene Wege beschritten. Ist das Potenzproblem auf eine Grunderkrankung zurückzuführen, muss diese gezielt behandelt werden. Bei seelischen Erkrankungen kann eine Psychotherapie oder unter Umständen auch eine Paartherapie hilfreich sein.

Sind bestimmte Medikamente Auslöser der Erektionsstörung, ist in ärztlicher Absprache zu klären, ob alternativ ein anderes Arzneimittel eingesetzt werden kann.

Übergewichtige Patienten sollten Normalgewicht anstreben. Da Rauchen und Alkohol zu den weiteren Risikofaktoren zählen, kann es auch helfen, den Konsum einzustellen oder zu reduzieren.

Medikamente gegen Erektionsstörungen

Hauptsächlich kommen gegen die Erektionsstörung sogenannte PDE-5-Hemmer wie Sildenafil (Viagra) zum Einsatz. Sie bewirken unter anderem eine Erweiterung der Blutgefäße im Penis. Die Einnahme derartiger Medikamente muss ärztlich besprochen werden, da sie nicht für alle Männer geeignet sind.

Zuvor war die Schwellköper-Autoinjektions-Therapie (SKAT) das Mittel der Wahl. Dabei spritzt sich der Betroffene vor dem Sex mit einer dünnen Nadel ein Arzneimittel in den Penis. Auf ähnliche Weise wirkt das sogenannte medikamentöse urethrale System zur Erektion (MUSE). Hier verabreicht sich der Mann den Wirkstoff über einen in die Harnröhre eingeführten Applikator.

Männer mit Testosteronmangel können entsprechende Hormonpräparate in Form von Injektionen, Pflastern, Tabletten oder Gel verschrieben bekommen.

Weitere Behandlungswege bei einer Erektionsstörung

Kann oder möchte ein Mann keine Medikamente gegen die Erektionsstörung nehmen, können mechanische Hilfsmittel eine Alternative sein. Dazu gehören beispielsweise die Vakuumpumpe oder ein Penisring.

Bei leichten Erektionsstörungen können zudem einige Hausmittel wie Beckenbodentraining hilfreich sein.

Führen andere Therapien nicht zum Erfolg, bietet sich als letzte Maßnahme der Wahl eine Operation (Penisprothese) an.

Erektionsstörung: Wie erfolgt die Diagnose?

Potenzprobleme können erste Anzeichen für ernstzunehmende Krankheiten sein. Deshalb sollten Männer besser frühzeitig eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Betroffene können sich zunächst an ihre hausärztliche oder an eine urologische Praxis wenden.

Die Diagnose verfolgt das Ziel, mögliche organische von seelischen Ursachen zu unterscheiden. Dazu gehören das Gespräch (Anamnese) über das aktuelle sexuelle Erleben, mögliche Vorerkrankungen, eventuelle regelmäßig eingenommene Medikamente sowie eine eingehende körperliche Untersuchung, die Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen nachgeht.

Hinzu kommen möglicherweise Ultraschalluntersuchungen wie die Doppler-Sonographie der Penisarterien, die für die Blutzufuhr zuständig sind, oder der Penisvenen, deren Funktionieren notwendig ist für den Erhalt einer Erektion.

Erektionsstörung: Kann ein Mann vorbeugen?

Entscheidend für die Erektionsfähigkeit ist ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Kraft- und Ausdauersport fördern die Durchblutung, stärken die Muskulatur und steigern so die Produktion von Testosteron.

Die Vermeidung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum zählen zu den wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen.

Männer sollten sich zudem nicht scheuen, mit dem*der Partner*in offen über ihre Sorgen und Probleme sowie "Versagensängste" zu sprechen. Ein vertrauensvoller Umgang ohne (sexuellen) Leistungsdruck und andauernder Konflikte fördert eine erfüllte Sexualität.

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