Brüchige Fingernägel: Was wirklich hilft
Dünne, brüchige Fingernägel haben verschiedene Ursachen. Sie können durch häufiges Händewaschen entstehen oder ein Symptom für einen Nährstoffmangel sein. Welche Gründe es noch gibt und was man gegen brüchige Nägel tun kann.
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Kurzübersicht: Brüchige Fingernägel
Ursachen: Häufiger Kontakt mit Wasser und/oder Chemikalien, Nährstoffmangel aufgrund falscher Ernährungsweise, bestimmte Krankheiten oder Medikamente.
Was hilft? Nägel nach jedem Waschen und Kontakt mit Reinigungsmitteln eincremen, pflegende Öle und Lacke verwenden, Nägel generell nicht abreißen oder schneiden, sondern feilen, kosmetische Nagellacke meiden.
Artikelinhalte:
Brüchige Fingernägel sind weit verbreitet
Brüchige Nägel sehen nicht nur unästhetisch aus, sie können auch ernste Gründe haben, etwa einen Mangel an Eisen oder eine Erkrankung. Anzeichen für geschädigte Fingernägel sind:
- die Nägel splittern und lösen sich schichtweise ab (Nagelspliss)
- die Nägel reißen schnell ein
- die Fingernägel brechen ab, sobald sie etwas gewachsen sind
Fachleute unterscheiden zwischen zwei Arten des Nagelbruchs:
Onychoschistis: Dabei splittert der Nagel vom Rand her horizontal und lamellenartig ab
Onychorrhexis: Der Finger- oder Fußnagel splittert dabei längsfaserig (vertikal) auf.
Nagelspliss kommt bei geschätzt 20 Prozent der Bevölkerung vor – wobei Frauen häufiger als Männer betroffen sind.
Ursachen für brüchige Fingernägel
Es gibt verschiedene Gründe für brüchige Nägel, welche meistens eher harmlos sind. Grundsätzlich besteht die Nagelplatte aus lamellenartig angeordneten Hornzellen, welche das Struktureiweiß Keratin enthalten. Längerer Kontakt, mit zum Beispiel Putzmitteln, lösungsmittelhaltigen Nagellackentfernern oder auch Wasser, greift diese Hornsubstanz an und entzieht ihr Feuchtigkeit. Als Folge trocknet der Nagel aus und splittert schichtenweise ab oder reißt ein.
Neben einer genetischen Veranlagung können in seltenen Fällen folgende Ursachen für brüchige Nägel infrage kommen:
Hauterkrankungen: Dazu gehören etwa Schuppenflechte (Psoriasis, Nagelpsoriasis), Nagelpilzinfektionen, Ekzeme, Ichthyose, Knötchenflechte (Lichen ruber)
Chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis): Die chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung kann unter anderem mit Wuchsstörungen der Nägel und brüchigen Fingernägeln einhergehen.
Erkrankungen des Hormonsystems: Schilddrüsenerkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) können Einfluss auf das Nagelwachstum haben.
Stoffwechselerkrankungen: Infrage kommt etwa Diabetes mellitus.
Medikamente: Manche Arzneimittel machen als Nebenwirkung die Nägel brüchig und spröde, zum Beispiel Krebsmedikamente.
Weisen brüchige Nägel auf einen Mangel hin?
Brüchige Fingernägel können aufgrund eines Mangels an bestimmten Vitaminen, Spurenelementen und/oder Mineralstoffen entstehen.
Vitaminmangel: Fehlen dem Körper zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin C, Folsäure oder Biotin, können Nägel brüchig werden.
Mineralstoffmangel: Insbesondere ein Mangel an Zink oder ein Eisenmangel können sich negativ auf das Wachstum der Fingernägel auswirken und sie spröde und rissig machen. Auch eine Unterversorgung mit Kalzium soll sich negativ auf das Nagelwachstum auswirken.
Ob tatsächlich ein Mangel an Nährstoffen infrage kommt, kann durch eine Blutuntersuchung in der hausärztlichen Praxis herausgefunden werden.
Hausmittel und Tipps gegen brüchige Fingernägel
In den meisten Fällen lässt sich Spliss mit der richtigen Nagelpflege gut behandeln. Folgende Hausmittel und Tipps helfen dabei, die Nägel zu schützen und Spliss zu beheben.
ausgewogene Ernährung: Die Ernährung hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Wachstum und Erscheinungsbild der Nägel. Eine ausgewogene, proteinreiche Kost stellt sicher, dass sie ausreichend mit Keratin versorgt werden. In ärztlicher Absprache können zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel (etwa Biotin) eingenommen werden, um die Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen.
richtige Maniküre: Um die Nägel zu schützen, sollte man sie nicht abreißen oder abbeißen. Auch Schneiden wird von vielen Fachleuten nicht empfohlen. Wer brüchige Fingernägel hat, sollte diese stattdessen feilen.
Schutzhandschuhe tragen: Wasserdichte, atmungsaktive Handschuhe schützen beim Putzen oder Abwaschen Haut und auch Fingernägel vor dem Austrocknen.
Rückfetten nicht vergessen: Brüchige Fingernägel lassen sich vorbeugen, wenn man sie nach jedem Waschen der Hände oder nach Kontakt mit Reinigungsmitteln mit einer rückfettenden Pflegecreme einmassiert. In Drogerien und Apotheken gibt es außerdem spezielle Nagelöle zu kaufen, die für eine zusätzliche intensive Pflege sorgen. Alternativ kann man auch etwas Vaseline oder Olivenöl in die Nagelplatte einmassieren.
Lackpause einlegen: Nagellacke und Entferner können die Nägel sehr beanspruchen. Wenn die Nägel brüchig sind, sollte man eine Lackpause von mindestens zwei Wochen einlegen.
künstliche Nägel meiden: Acryl- oder Gelnägel stellen eine starke Belastung für den Naturnagel dar. Splitternde und dünne Nägel werden durch sie noch mehr strapaziert.
pflegende Lacke verwenden: In Apotheken und Drogerien gibt es wasserlösliche Lacke zu kaufen, die brüchigen Nägeln Mineralstoffe zuführen und sie durch einen Schutzfilm stabiler machen sollen. Sie enthalten etwa Schachtelhalmextrakt, das einen hohen Anteil an Silizium hat. Dieses kann die Nagelstruktur wieder fest und elastisch machen.
Bringen Hausmittel keine Besserung, sind die Nägel sehr brüchig und/oder bestehen starke Nagelveränderungen (etwa Verfärbungen oder eine Rötung des Nagelbetts) und Schmerzen, sollte ärztlicher Rat für die weitere Behandlung eingeholt werden.
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